Adam von Trott zu Stolz

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Adam von Trott zu Stolz, 1943
Gedenktafel in Potsdam, 2009

Adam von Trott zu Stolz (* 09. August 1909 in Potsdam; † 26. August 1944 im Zuchthaus Berlin-Plötzensee) war ein Jurist, Diplomat, Teilnehmer beim Umsturzversuch gegen Hitler und ein Opfer des Faschismus

Geschichte

Adam von Trott zu Stolz, vollständiger Name Friedrich Adam Freiherr von Trott zu Solz, entstammte dem Althessischen Rittergeschlecht an und wurde am 09. August 1909 in Potsdam geboren. Trott studierte in München, Göttingen, Berlin und in Oxford (England). 1932 promovierte er in Göttingen zum Doktor der Justiz. Für ein weiterführendes Studium reiste er erneut nach Oxfort, wo er von dem Machtatritt der Hiltlerfaschisten erfuhr. Umgehend reiste er nach Deutschland und nahm im September freiwillig an einem Wehrsportlager in Marburg teil. Ab dem 1. Oktober 1933 arbeitete er am Amtsgericht in Rotenburg im Bereich des Zivilrechts. Im darauf folgenden Januar wurde er an das Landgericht Hanau versetzt. Im Juli 1934 wurde sein Antrag auf Übernahme als Regierungsreferendar abgelehnt. Ein Grund dafür kann seine ablehnende Haltung gewesen sein bezüglich des Beitritts in , nationalsozialistischen Organisationen. Dadurch wurde aber ein Verbleib im Staatsdienst unmöglich. Trott konnte, Dank seiner Beziehungen, in einer Berliner Anwaltskanzlei unter kommen.

Ab November 1936 hielt sich Trott für weitere Studien zwei Jahre im Ausland auf. Ein längerer Aufenthalt war ihm durch den Tod seines Vaters nicht möglich. Nach seiner Rückkehr bemühte er sich zunächst vergeblich um eine Anstellung bei der Regierung. Erst 1940 wurde er als Legationsrat im Auswärtigen Amt angenommen. Zwischenzeitlich knüpfte er Kontakte zu Gegnern der Hitlers-Diktatur. Er wurde zudem außenpolitischer Berater von Graf Helmuth James von Moltke und schloß sich dem Kreisauer Kreis an, den Moltke gegründet hatte. Durch diese Verschwörergruppe gegen das faschistische deutsche Regime lernte Trott auch den Sozialdemokraten Dr. Julius Leber und den Oberst i. G. Claus Graf Schenk von Stauffenberg kennen. Trott gehörte zu der Gruppierung des Verschwörerkreises, die einen Gesamtfrieden mit allen Kriegsteilnehmern (also auch mit der Sowjetunion) anstrebten. Die Aufgabe von Trott bestand in der Beschaffung von Informationen über die Tätigkeit des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ sowie seine Verbindungen zu britischen und US-amerikanischen Regierungskreisen im Interesse der Verschwörer zu nutzten. Dafür nutzte er seine Stellung im Auswärtigen Amt, die ihm Reisen in das Ausland ermöglichte. Als Belohnung für seine Bemühungen sollte er nach dem Putsch Staatssekretär im Auswärtigen Amt der neuen Regierung werden.

Nach dem gescheiterten Attentat auf A. Hitler begann die Verhaftungswelle. Am 25. Juli 1944 wurde Trott verhaftet. Es folgten wochenlange Verhöre und am 15. August 1944 die Gerichtsverhandlung wegen Landesverrat. Das Urteil lautete Tod durch erhängen.

Adam von Trott zu Solz wurde am 26. August 1944 im Zuchthaus Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Quellen

  • „Besonders jetzt tu deine Pflicht!“ – Kurze biografische Darstellungen über antifaschistische Widerstandskämpfer, die in der Stadt und im Kreis Potsdam lebten und wirkten; Herausgeber: Kreiskomitee Potsdam der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR, 1988; S. 95F
  • Wikipedia
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