Alfred Lehnert

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Alfred Lehnert (* 19.09.1906 in Nowawes; † 06.07.1965 in Potsdam) war Mitarbeiter der Deutschen Volkspolizei der DDR, Widerstandskämpfer sowie Opfer des Faschismus.

Geschichte

Alfred Lehnert wurde am 19. September 1906 in geboren. Als Maler arbeitete er bis Ende der zwanziger Jahre in Berlin, Hamburg, Wroclaw (Breslau) und in Potsdam. In seiner Heimatstadt - das Rote Nowawes war damals eine selbständige Stadt - zurückgekehrt trat er Roten Nowawes in den Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD) ein und wurde Mitglied der Kommunistische Partei Deutschland (KPD). Noch vor dem Machtantritt der Hitlerfaschisten arbeitete er gegen diese Gefahr. Ab 1933 wurde die Arbeit illegal fortgeführt. Seine Mitkämpfer auf diesem Weg waren unter anderem Walter Junker, Walter Klausch und Albert Klink. Im Jahr 1937 wurde Lehnert verhaftet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 3 ½ Jahren Zuchthaus verurteiltet. Die Kerkerhaft verbrachte er im Zuchthaus Luckau. Anschließend wurde er in das Konzentrationslager ( KZ) Emslandmoor verschleppt. Dennoch sammelte seine Ehefrau, Wally Lehnert, Hilfsmittel zur Unterstützung der Interbrigaden, die in Spanien die gewählte Republik gegen die faschistischen Putschisten des Generals Franco verteidigten.

Nach seiner Haftentlassung nahm Lehnert seine illegale Arbeit wieder auf. Dazu gründerte er in Babelsberg (neuer Name von Nowawes) eine Widerstandsgruppe, die alsbald große Bedeutung gewann. So konnte beispielsweise ein reger Kontakt über Franz Jacob zur zentralen operativen Leitung der KPD sowie der Leitung der illegalen Bezirksorganisation Berlin-Brandenburg hergestellt und gehalten werden. Ferner stellte die Gruppe Kontakte zu sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern her. Lehnerts Gruppe war es gewesen, die am 24. April 1945 die Panzersperren in Drewitz und Güterfelde beseitgten. Somit konnte die Rote Armee ungehindert in Babelsberg einrücken und ein sinnloser Kampf zwischen den sowjetischen Truppen und den Panzerfaust-Schützen des Volkssturms wurde verhindert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann auch Alfred Lehnert - trotz angegriffener Gesundheit - mit dem Wiederaufbau. Große Verdienste erwarb er sich bei der Deutschen Volkspolizei im Land Brandenburg und als Sekretär des Kreisverbandes der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in Potsdam.

Alfred Lehnert starb am 06.07.1965 in Potsdam.

Quellen

  • „Besonders jetzt tu deine Pflicht!“ – Kurze biografische Darstellungen über antifaschistische Widerstandskämpfer, die in der Stadt und im Kreis Potsdam lebten und wirkten; Herausgeber: Kreiskomitee Potsdam der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR, 1988; S. 51f
  • „Potsdam im Zweiten Weltkrieg - Eine Chronik“; Kurt Baller und Marlie Reinholz; docupoint Verlag, Magdeburg, 2010; ISBN: 978-3-86912-021-8
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