Am Bassin 3

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Am Bassin 3

Das Hause in der Straße Am Bassin Nummer 3, in der Innenstadt von Potsdam, wurde nach der Wende rekonstruiert und steht seit dem unter Denkmalschutz.

Geschichte

Das Haus gehört zu einer Gruppe von zwölf gleichartigen Häusern, die zwischen den Jahren 1773 und 1785 an der Westseite des Bassinplatzes gebaut wurden. Momentan (Stand: Sommer 2006) befindet sich das Haus in der Renovierungsphase.

Der Eigentümer des Hauses ist der Arzt Doktor Hermann A. Kremer aus Haltern am See in Westfalen. Bekannt ist Herr Kremer in Potsdam vor allem durch die Eröffnung des Museums Alexandrowka, in der Russischen Kolonie. Bei seiner Beschäftigung mit der Geschichte Brandenburgs und Preußens weckte der Baumeister und Ingenieur Carl Christian von Gontard sein Interesse, zumal sich die Gelegenheit ergab, am Bassinplatz dieses Haus des Baumeisters zu erwerben.

Die Geschichte des Hauses besagt, dass zu den Bewohnern neben Handwerkern später auch Soldaten zählten. In der folgenden Aufstellung sind die nachvollziehbaren Hausbesitzer aufgelistet (Bohle-Heintzenberg 2002, Jamme 2002). In den Jahren von 1783 bis 1807, Johann Erdmann Fehder (Schäfer). Er bewohnte 25 Jahre lang den Neubau, im Jahr 1764 hatte er das alte Haus für 720 Taler erworben. In den Jahren von 1807 bis 1827 war Gotthaus der Eigentümer. Mindestens von 1826 bis 1849, C. Paul (Handelsmann). 1860 bis 1887, Ehepaar Cronert (Schneidermeister). Ab 1888/89, Hermann Miehl (Steueraufseher), ab 1903 Adolf Miehl (Schlossermeister), wahrscheinlich sein Sohn. 1908–1964, Hermann Grunwald (Schneidermeister), ab 1949 seine Frau Mathilde Grunwald. Im Jahr 1964 wurde das Haus Eigentum des Volkes, Rechtsträger war der VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Potsdam. Im Mai 2001, Rosemarie Nitsche-Frosch, durch Rückübertragung, sie verkaufte es im selben Jahr. Seit 2001, Dr. med. H.-A. Kremer, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe aus Haltern am See (NRW).

Seit dem Jahr 1827 sind in dem eingeführten Wohnungs-Anzeiger Potsdams auch erstmals die Mieter der Wohnhäuser aufgeführt, zeitweise waren es acht Mieter. Mit dem Hauseigentümer wohnten also bis zu 9 Mietparteien. Die meisten anderen Häusern hatten durchschnittlich nur vier Mietparteien, damit lag das Haus, Am Bassin 3, deutlich über dem Durchschnitt. Die acht Mieter setzten sich wie folgt zusammen: zwei Schuhmachermeister, ein Schneidermeister, ein Kanzleidirektor, zwei Witwen, ein Zimmer- und ein Maurergeselle (Bohle-Heintzenberg, 2002). Wenn der Eigentümer selbst auch im Haus gewohnt hat, standen jeder Mietpartei nur ein bis zwei Räume zur Verfügung.

Die Fassade des im Jahr 1783 erbauten dreigeschossigen Wohnhauses, Am Bassin 3, besitzt fünf Achsen und zeichnet sich durch ein mittig angeordnetes Zwerchhaus aus, dem ein geschweifter Giebel vorgeblendet ist. Die betonte Mitte des Hauses findet im Giebel des Zwerchhauses ihren Abschluss in einer großen gearbeiteten Sandsteinmuschel.

Dem Haus, Am Bassin 3, kommt in denkmalpflegerischer Hinsicht eine besondere Bedeutung zu, da es zu den wenigen Häusern gehört, deren originale Bausubstanz fast vollständig erhalten geblieben ist. Der Grundriss ist in seiner wesentlichen Struktur geblieben, wie auch die karakteristischen Elemente, wie die Küche mit Rauchfang, die Vorgelege und das Schornsteinsystem. (Quellen: Bohle-Heintzenberg 2002, Jamme 2002)

Weblinks

Quellen

  • Das barocke Wohnhaus am Bassin 3 in Potsdam. Teil I – Bauhistorische Untersuchung von Sabine Bohle-Heintzenberg, vom Mai 2002
  • Das barocke Wohnhaus am Bassin 3 in Potsdam. Teil II – Dokumentation des Bestandes von Philipp Jamme, vom Mai 2002
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