Behlertgraben

Aus PotsdamWiki

Die Behlertbrücke und die Gotische Bibliothek, im Jahr 1824

Der Behlertgraben, früher Weidendamm oder Alter Kanal genannt, wurde zwischen 1737 und 1739 angelegt. Er verband den Heiligen See mit dem Bassin des im selben Zeitraum trockengelegten Bassinplatzes. Er begann an der Südspitze des Heiligen Sees, nördlich der heutigen Ecke Behlertstraße / Mangerstraße. Der Ansatz des Grabens ist heute noch direkt neben der Gotischen Bibliothek zu sehen. Von dort führte er nach Süden bis etwa der heutigen Straßenecke Hans-Thoma-Straße und Gutenbergstraße. Hier knickte der Graben scharf nach Westen ab und verlief direkt am südlichen Rand der heutigen Gutenbergstraße entlang. Im Bereich der Hebbelstraße erreichte der Graben die damalige Stadtgrenze. Zur Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs wurde in der dortigen Stadtmauer das Neue Wassertor mit Wachgebäude erbaut und für die Hebbelstraße die Paddenbrücke errichtet. Gleich danach neigte sich der Verlauf in südliche Richtung und erreichte das Bassin des gleichnamigen Platzes.

Der Behlertgraben war ein wichtiger Transportweg für Waren und Personen zwischen dem Tiefen See, dem Heiligen See und dem Jungfernsee. Außerdem diente er der besseren Wasserzirkulation. Besondere Bedeutung hatte er beim Transport des Baumaterials für das Holländische Viertel.

Als der Bassinplatz zugeschüttet wurde (bis 1876), begann auch das Ende des Behlertgrabens. Zunächst wurde nur der Teil des Grabens beseitigt, der sich innerhalb der Stadtmauer befand. Der restliche Teil foglte dann im Jahr 1893.

Der Graben wurde nach dem Fährmann Martin Behlert benannt. Dieser war für den Fährbetrieb über den Graben verantwortlich, bis 1751 die Behlertbrücke gebaut wurde. Das Wohnhaus von Behlert befand sich in der heutigen Behlertstraße 32, dort, wo später das Palais Lichtenau entstehen sollte.

Quellen

  • „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“; Verlag für Berlin-Brandenburg; 2010; ISBN 978-3-942476-03-4
  • „Grosser Hand-Atlas uber alle Theile der Erde in 170 Karten“, Herausgegeben von J; Meyer. Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen 1860
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von PotsdamWiki. Durch die Nutzung von PotsdamWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.