Maximilian Dortu

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Maximilian Dortu

Maximilian Dortu, eigentlich Johann Ludwig Maximilian Dortu (* 29.6.1826, in Potsdam; † 31.7.1849, in Freiburg) war ein Jurist, Teilnehmer der Märzrevolution im Jahr 1848 und ein Jahr später bei der Badischen Revolution. Heute trägt die Dortustraße in Potsdam seinen Namen.

Geschichte

Maximilian Dortu wurde am 29. Juni 1826 im Wohnhaus der späteren Dortustraße 29 als Sohn eines Potsdamer Justizrates geboren. Dieses Bürgerpalais sollte einmal als Dortuschule seinen Namen tragen. Er besuchte die Große Stadtschule und legte mit 17 Jahren sein Abitur vorzeitig ab. Der Sohn eines wohlhabenden Justizkommissars studierte ab 1844 Rechts- und Cameralwissenschaften in Berlin und Heidelberg. Anschließend war er im Potsdamer Stadtgericht als Auscultator (Gerichtsreferendar) tätig.

Das Bürgertum forderte in dieser Zeit Presse-, Rede- und Versammlungsfreiheit, die Beendigung von Polizeiwillkür sowie die Umwandlung des preußischen Absolutismus in eine konstitutionelle Monarchie. Dortu hielt diesbezügliche revolutionäre Reden und beteiligte sich aktiv an den Barrikadenkämpfen vom 18./19. März 1848. Am 12. Mai 1848 demonstrierten Berliner Bürger gegen die Rückkehr des preußischen Prinzen – dem späteren Kaiser Wilhelm I. –, da dieser für den brutalen Militäreinsatz bei den Berliner Märzkämpfen verantwortlich war. Bei dieser Gelegenheit soll Dortu den Thronfolger als Kartätschenprinz bezeichnet haben – ein Name, der in die Geschichte einging. Wegen Beleidigung des Thronfolgers wurde Dortu zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt. Er legt mit Hilfe seines Vaters dagegen Berufung ein und erreichte die Aussetzung der Strafe.

Um die Verlegung der preußischen Nationalversammlung von Berlin nach Brandenburg/H. zu verhindern, rief Dortu Ende Oktober in Berlin zum bewaffneten Widerstand auf. In Potsdam mobilisierte Dortu eine Volksmenge, welche die Eisenbahngleise zwischen Potsdam und Nowawes herausriß sowie die Telegraphenverbindungen zerstörte. Am selben Abend warf die Menge Steine gegen das Stadtschloß. Seitdem wurde Dortu steckbrieflich gesucht. Daraufhin floh er nach Frankreich und wurde in Abwesenheit zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt.

Bereits im Mai 1849 ging Dortu nach Süddeutschland, um an den dortigen Kämpfen des Badischen Volksaufstandes teilzunehmen. Durch seine Leistungen im Kampf wurde er zum Major ernannt und übernahm ein Bataillon. Am 4. Juli 1849 wird Dortu von abtrünnigen Kameraden in Freiburg verhaftet und den einrückenden preußischen Truppen übergeben. Vom Standgericht des 1. Armeekorps der Königlichen Preußischen Operations-Armee wurde Maximilian Dortu wegen „Kriegsverrat“, als Deserteur und Hochverräter zum Tode verurteilt.

Nachdem Dortu auf ein Gnadengesuch beim preußischen König verzichtete, wurde er am Morgen des 31. Juli 1849 an der Friedhofsmauer von Wiehre bei Freiburg erschossen.

Weblinks

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