Einsiedelei am Ruinenberg

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Das Haus Einsiedelei Nummer 1 im Sommer 2007

Die Einsiedelei in der Jägervorstadt von Potsdam bezeichnet eine kleine Straße am oberen Ende der Ruinenbergstraße, die eigentlich An der Einsiedelei heißt. Die Bezeichnung der Straße geht auf das heutige Wohnhaus Einsiedelei 1 zurück. Die Einsiedelei gehörte früher postalisch zur Ruinenbergstraße, erst seit dem Jahr 1996 gibt es die eigene Straßenbezeichnung.

Geschichte

Das Haus Einsiedelei war ein ehemaliges Chausseehaus. Im Jahr 1856 ließ Friedrich Wilhelm IV. das Gebäude zu einem Diensthaus für den Aufseher der hier befindlichen Baumschule umbauen. Der Umbau erfolgte unter Leitung von Ludwig Ferdinand Hesse. Das Gebäude im italienischen Landhausstil erhielt dabei auch eine königliche Teestube. Vorbild für den Umbau war das Casa Cenci der Volla Borghese in Rom.

1926 übergab der preußische Staat an der Ruinenbergstraße ein über drei Hektar großes Grundstück zur Bebauung an den Gemeinützigen Beamten-Siedlungsverein "Vaterland" zur Bebauung. Dieses sollte auf Wunsch der Vaterland-Genossenschaft 1927 um das Grundstück der Einsiedelei erweitert werden. Nach Plänen der Genossenschaft war 1939 der Abriss und Ersatz durch einen Neubau für acht Familien vorgesehen. Dazu kam es jedoch nicht mehr.

Die Einsiedlei am Ruinenberg ist heute im Besitz der Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft 1956 (PWG). Diese fusionierte 2006 mit der GWG "Vaterland" und übernahm mit dem gesamten Wohnungsbestand auch die Einsiedelei. Ab 2017 erfolgte die Sanierung der nach 1990 unter Denkmalschutz gestellten Einsiedelei am Ruinenberg. Die PWG 1956 will die Einsiedelei als Begegnungsstätte für die Genossenschaftsmitglieder nutzen. Deckengemälde in der königlichen Teestube sollen wiederhergestellt werden.

Der Name Einsiedelei ist die Übersetzung des französischen Wortes Eremitage. Im vorigen Jahrhundert wurde der Begriff gern verwendet (z. B. die Eremitage in St. Petersburg oder die Einsiedelei am Jungfernsee) und bezog sich auf eine häusliche Gartenverziehrung – eine mit Baumrinde und Stroh bekleidete Hütte an einem einsamen, waldigen Ort.

Quellen

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