Ende & Böckmann

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Das Berliner Architekturbüro Ende & Böckmann, gegründet von den Regierungsbauräten Hermann Gustav Louis Ende (1892 - 1907) und Friedrich Wilhelm Böckmann (1832 - 1902), zählte zu den renommiertesten Büros in Deutschland. Zu ihren Werken zählen einige Villen in der Karl-Marx-Straße in Babelsberg. So zum Beispiel die Villa Karl-Marx-Straße 1 oder Karl-Marx-Straße 3. Das Büro hatte auch eine Agentur in Japan.

Geschichte

Das Büro Ende & Böckmann kaufte das Gelände am südlichen Griebnitzsee und teilete es in 176 Parzellen. Hier bauten das Büro einige Villen selbst und verkaufte die restlichen Grundstücke. So entstand ab 1873 die Villenkollonie Neubabelsberg.

Ihr Entwurf für das Reichstags-Gebäude in Berlin errang im Jahr 1882 den zweiten Platz in einem Wettbewerb. Sie entwarfen auch zahlreiche Gebäude in Japan – u.a. das Gebäude des Justizministeriums und einen Kaiserlichen Palast in Tokio (der Entwurf wurde jedoch nicht realisiert). Auch die Deutsche Bank an der Straße Unter den Linden in Berlin stammt von Ende & Böckmann.

Weiter von ihnen projektierte Gebäuden sind zum Beispiel die Sternwarte Treptow, ein Gebäude im Berliner Zoologischen Garten und zahlreiche Wohnhäuser.

Als Ende und Böckmann im Jahr 1886 – in der Meiji-Zeit (1868–1912) – nach Tokio reisten, war es einer der ersten kulturellen Austausche zwischen Japan und der westlichen Welt. Ende und Böckmann sollten ein ganzes Regierungsviertel konstruieren. Von ihren vielen Entwürfen wurden aber nur einige realisiert, und nur das Gebäude des Justizministeriums steht heute noch. Dieses Gebäude war der erste architektonische Import aus Deutschland. Mit seinen historisierenden Säulen, Rundbogenfenstern und der Backsteinfassade bot er einen Kontrast zur umgebenden Architektur. Es ist eines der wenigen Gebäude, welches das große Erdbeben im Jahr 1923 überstand. Dieses Erdbeben verwüstete damals fast ganz Tokio. Es hatte auf Japan und dessen Kultur einen vergleichbaren Einfluss, wie der Erste Weltkrieg auf Europa. Die Kultur, die Gesellschaft und das architektonische Bild Japans veränderten sich dabei grundlegend.

Weblinks

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