Füsilier

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Offizier und Soldat, 1785

Füsiliere waren Soldaten der Leichten Infanterie, die mit einem Steinschlossgewehr (französisch: fusil) bewaffnete wurden. Sie gingen aus den Einheiten der Musketieren hervor, die noch mit Luntenmusketen ausgerüstet waren. Zur Unterscheidung trugen die Soldaten der preußischen Füsilier-Regimenter die so genannte Füsilier-Mütze. Sie war gekennzeichnet durch einen hohen Metallschild mit dem Hoheitszeichen. Ab 1787 wurde die Mütze in der preußischen Armee durch ein Kaskett, einem quer getragenen Zweispitz, ersetzt. Als gegen Ende der 1840er Jahre bei den Preußen das Zündnadelgewehr eingeführt wurde, waren die Füsiliere die ersten Empfänger der neuen Waffe.

Da sich im Laufe der Zeit die Aufgaben der einzelnen Infanterieeinheiten immer mehr anglichen und auch die Bewaffnung vereinheitlicht wurde, verloren die Füsiliere als selbständige Einheit an Bedeutung. Sie wurden den üblichen Regimentern eingegliedert. Aus traditionellen Gründen wurde jedoch bis 1919 der Name Füsiliere beibehalten. Die Wehrmacht führte 1943 wieder Füsilierbataillone ein, welche die Aufgaben der aufgelösten Aufklärungsabteilungen übernahmen.


In heutiger Zeit wird der Begriff Füsiliere nur noch in der Schweiz (leichte Infanteri mit Radschützenpanzern), in Frankreich (Marine- und Luftwaffe-Infanterie), in Portugal und Uruguay (Marineinfanterie) sowie in Großbritannien für das traditionelle Royal Regiment of Fusiliers (Teilnahme an allen bisherigen Kriegen des Königreiches).


In Potsdam war kurzeitig im 19. Jahrhundert der Regimentsstab und das 1. Bataillon des Garde-Füsilier-Regiments stationiert und es gab in der Schopenhauerstraße 7 ein Lazarett für das Füsilier-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“.

Quelle

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