Fernmeldeturm auf dem Schäferberg

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Der Fernmeldeturm, im Frühling 2009

Der Fernmeldeturm auf dem Schäferberg, früher „Fernmeldeturm der Deutschen Bundespost“ genannt, ist mit seiner Höhe von 212 Meter von vielen Stellen aus in Potsdam zu sehen – so unter anderem auch von der Humboldt-Brücke, mit Blick-Richtung zum Babelsberger Park, links hinter dem Flatowturm.

Der heute zu der Deutschen Telekom gehörende und nicht öffentlich zugängliche Turm steht in Berlin-Wannsee (Bezirk Berlin-Zehlendorf) auf dem Schäferberg, am Schneewitchenweg, nahe der Königstraße, nur wenige hundert Meter von der Bushaltestelle „Schäferberg“ entfernt.

Geschichte

Der Fernmeldeturm wurde in der Zeit des Kalten Krieges, in den Jahren von 1961 bis 1964, errichtet, um auch Telefongespräche von West-Berlin nach West-Deutschland führen zu können. Am 18. Juli 1964 wurde der Turm offiziell in Betrieb genommen.

Bis zur allgemeinen Verfügbarkeit des Satelliten-Fernsehens wurde die gute Sende-Leistung des Turmes auch gerne von den Potsdamern genutzt, um das sogenannte West-Fernsehen zu empfangen.

In den Jahren von 1964 bis zum Beginn der 1990er Jahre diente der Turm hauptsächlich zur Betreibung von Überhorizont-Richtfunk-Verbindungen in die alte Bundesrepublik (Gegenstation im Osten: Torfhaus im Harz). Hierzu trug der Turm zwei Parabol-Antennen, mit einem Durchmesser von je 18 Meter, an seinem Schaft, welche im Jahr 1996 demontiert wurden.

Nach der Wende ging, mit der Umstrukturierung der Post und der Ausgründung der Telekom, der Turm in den Besitz der Telekom-Tochtergesellschaft „Deutsche Funkturm GmbH“ (DFMG) über.

Nach dem Jahr 2000 wurde der Turm umgerüstet, um etwa ab 2003 auch digitalen Rundfunk (u.a. DVB-T) senden zu können.

Weitere Details

Schematische Darstellung des Fernmeldeturmes, mit den ehemaligen Parabol-Antennen

In einer Höhe von 101,6 Meter bis 132,44 Meter besitzt der Turm sechs Betriebsgeschosse, in denen Rundfunksender für digitales Fernsehen DVB-T und UKW-Sender für analogen Hörrundfunk sowie Sendeeinrichtungen für die neuen digitale Breitbanddienste DAB und DMB untergebracht sind.

Neben dem Funkturm steht ein freistehender rot-weiß gestrichener Stahlfachwerkturm, der früher für Überhorizont-Richtfunk genutzt wurde. Dieser wird, seit der Demontage der zwei 10-Meter-Parabol-Antennen – für den ehemaligen Richtfunk-Betrieb – und der entsprechenden Umrüstung, nun vorwiegend für Mobilfunk-Dienste verwendet.

Technische Einzelheiten

  • Bauzeit: 1961–1964
  • Gesamthöhe über dem Erdboden: 212 m
  • Gesamthöhe über NN: 315 m
  • Gesamtgewicht: 13.000 t (12.000 t Beton, 1.000 t Stahl)
  • Fundament: Tiefe 11,25 m, Durchmesser 37,00 m
  • Größte Wanddicke: 0,75 m
  • Schaftdurchmesser: unten 12,00 m, oben 3,25 m
  • Betriebsgeschosse: Höhe 25 m, Durchmesser 15,75 m
  • Mögliche Schwankungen der Turmspitze: 1,45 m

Quellen

Weblinks

Literatur

  • 100 Jahre Funktechnik in Deutschland – Buch von Gerd Klawitter beim Verlag für Wissenschaft und Technik, Berlin (Deutschland), 1997; Seite 214–216
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