Friedrich Wilhelm IV. von Preußen

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Friedrich Wilhelm IV.

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, auch Romantiker auf dem Thron genannt, (* 15.10.1795, in Berlin, † 2.1.1861, in Potsdam) war König von Preußen.

Geschichte

Friedrich Wilhelm IV. wurde am 15. Oktober 1795 in Berlin geboren. Er wuchs mit seinen Geschwistern in einer fast bürgerlich geprägten Familie auf. Er war der älteste Sohn von Friedrich Wilhelm III. und seiner Frau Luise von Mecklenburg-Strelitz. Nach der Thronbesteigung seines Vaters war er mit zwei Jahren der Kronprinz von Preußen. Zum Erzieher Friedrich Wilhelms bestimmten die Eltern zunächst Friedrich Delbrück, welcher sehr viel Wert auf die gefühlsbetonte Erziehung sowie die Neigungen der Schützlinge legte. Da die Eltern von Friedrich Wilhelm der Meinung waren, dass ihr Sohn nicht streng genug für einen Kronprinzen erzogen wurde, kündigten sie Friedrich Dehlbrück und stellten Jean Pierre Frédéric Ancillon ein, dem Friedrich Wilhelm ein Leben lang verbunden bleiben sollte.

Nach der Niederlage der preußischen Armee im Jahr 1806, gegen die französischen Truppen unter Napoleon I., musste die Familie nach Ostpreußem flüchten. Durch dieses Erlebnis wurde der junge Kronprinz stark geprägt.

Am 29. November 1823 heiratete Friedrich Wilhelm IV. die Prinzessin Elisabeth Ludovika von Bayern. Obwohl diese Bindung politisch vorteilhaft war, gab es Schwierigkeiten, denn die katholische Prinzessin wollte nicht zu dem reformierten Glauben übertreten. Friedrich Wilhelm III. wollte aber keine katholische Schwiegertochter akzeptieren. Seinem Sohn jedoch machte die Standhaftigkeit Elisabeths noch teurer. Schließlich einigten sie sich mit einer diplomatischen Lösung – Elisabeth sollte Unterricht in der protestantischen Glaubenslehre bekomen und Zurückhaltung bei der Praktizierung ihres katholischen Glaubens üben. Im Jahr 1830 trat sie freiwillig zum Glauben ihres Mannes über. Die Ehe zwischen Friedrich Wilhelm und Elisabeth verlief allen Zeugnissen zufolge glücklich, blieb aber kinderlos.

Als Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1840 den Thron bestieg, beendete er die restaurative Politik seines Vaters, sowie den Streit mit den Katholiken, indem er ihnen einige wichtige Zugeständnisse machte. Viele Todesurteile wurden aufgehoben, die Demagogenverfolgung abgeschafft und etliche liberale Denker aus der Haft entlassen. Nur die Pressezensur wurde weiterhin aufrecht erhalten. Im Jahr 1847 rief er den Vereinigten Landtag zusammen, der die Forderung nach einer Verfassung stellte. Der König selber lehnte dies jedoch ab. Als die März-Revolution im Jahr 1848 begann, entschloss sich Friedrich Wilhelm zu Zugeständnissen. Unter anderem hob er am 18. März 1848 die Pressezensur auf und versprach die Ausarbeitung einer gesamtdeutschen Verfassung. Am 6. Dezember 1848 wurde durch das gegenrevolutionäre Ministerium Brandenburg eine neue preußische Verfassung bestimmt, die zwar ein frei gewähltes Parlament vorsah, aber die Macht doch größtenteils bei den Monarchen beließ.

Im Jahr 1857 konnte er die Regierungsgeschäfte nicht mehr selbst führen, da seine Sprachfähigkeiten durch mehrere Schlaganfälle gestört waren. Seine Frau sorgte dafür, dass er die Regentschaft am 7. Oktober 1858 an seinen Bruder Wilhelm I. übergab. Danach unternahm das Paar eine Italienreise und besuchte den Papst. Am 2. Januar 1861 verstarb Friedrich Wilhelm IV. in Potsdam.


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich Wilhelm III. von Preußen 1840–1861 Wilhelm I. von Preußen

Weblinks

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