Friedrich von Wrangel

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Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel, im Jahr 1856 oder 1857

Friedrich von Wrangel, mit vollständigen Namen und Titel „Graf Friedrich Heinrich Ernst von Wrangel“ (* 13.4.1784, in Stettin; † 1.11.1877, in Berlin), war ein preußischer Generalfeldmarschall.

Geschichte

Friedrich Heinrich Ernst von Wrangel wurde am 13. April 1784 als Sohn einer alten schwedisch-pommerschen Offiziersfamilie in Stettin geboren. Im Jahr 1796, erst zwölf Jahre alt, trat er in den preußische Militärdienst ein. Als Dragoner-Offizier nahm er an den Napoleonischen Kriegen und den Befreiungskriegen teil. Hier zeichnete sich Wrangel als draufgängerischer Truppenführer aus.

Der streng konservative und königstreue Wrangel schlug im Jahr 1837 Unruhen in Münster nieder, die in Folge eines Kirchenstreites mit dem preußischen Staat – sogenannte Kölner Wirren – ausgebrochen waren. Im Jahr 1839 wurde Wrangel zum Kommandierender General des Ersten und drei Jahre später des Zweiten Armeekorps ernannt.

Am 10. November 1848 marschierte Wrangel gegen das revolutionäre Berlin. Trotz der Androhung der Revolutionäre seine Frau aufzuhängen, falls Wrangel in Berlin einmarschieren würde, zog er mit seinen Truppen durch das Brandenburger Tor. Nach einer hitzigen Unterredung zwischen Wrangel und dem Kommandanten der Bürgerwehr, Major Otto Rimpler, ergab sich die Bürgerwehr. Wrangel rief den Belagerungszustand und später das Kriegsrecht über Berlin aus. Die Revolution war damit niedergeschlagen. Frau von Wrangel konnte indes unversehrt zu ihrem Mann zurück kehren. Durch diesen Sieg wurde Wrangel zu einem der engsten militärischen Gefolgsleute von Prinz Wilhelm den Ersten.

In den Jahren von 1849 bis 1864 war Wrangel Gouverneur von Berlin, zu dessen Ehrenbürger er im Jahr 1850 wurde. Sechs Jahre später wurde er auch Ehrenbürger der Stadt Potsdam. Im Jahr 1856 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt und 1864 in den Grafenstand erhoben. Im Deutsch-dänischen Krieg von 1864 hatte Wrangel den Oberbefehl über die preußisch-österreichischen Truppen. Da er aber kein großer Stratege, sondern ein gewiefter Frontoffizier war, konnte er den weitläufigen und scharfsinnig geplanten Operationen des Generalstabschef Helmuth von Moltke nicht folgen. Diese Unfähigkeit, aber auch sein hohes Alter führten zur alsbaldigen Ablösung Wrangels. Auf Grund seiner Verdienste – er war immerhin seit den 1850er Jahren nach dem König und Kaiser der ranghöchste Offizier der preußischen Armee – durfte er aber beim Einzug der siegreichen Truppen in Berlin nach den Kriegen von 1866 und 1871 ehrenhalber an der Spitze reiten, noch vor Bismarck, Roon und Moltke.

Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel starb am 1. November 1877 in Berlin.

Weblinks

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