Gustav Adolph Fintelmann

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Gustav Adolph Fintelmann (* 22. Juni 1846 auf der Pfaueninsel bei Potsdam; † 7. September 1918 in Potsdam) war Hofgartendirektor und Direktor der „Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam“.

Geschichte

Gustav Adolph Fintelmann erlernte, der Familientradition folgend, von 1864 bis 1867 an der „Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam“ den Beruf eines Gärtners. Nach einjährigem freiwilligen Militärdienst vervollständigte er seine Kenntnisse als Gehilfe auf der Pfaueninsel, wo auch sein Vater arbeitete. Nach kurzer Tätigkeit im Garten der Villa Borsig in Berlin-Moabit legte Fintelmann die Prüfungen zum Obergehilfen ab und ging auf Wanderschaft. Seine Reisen führten ihn quer durch Deutschland, nach England, Schottland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Unterbrochen wurden seine Bildungsreisen durch den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, an dem er teilnahm.

Seit dem Jahr 1873 war Fintelmann wieder in Potsdam tätig. Er arbeitete hauptsächlich im Neuen Garten, im Marlygarten vom Park Sanssouci, aber auch im Schlossgarten Charlottenburg in Berlin und am Garten der Villa Liegnitz. Zudem hatte er von 1879 bis 1884 das Lehramt für Landschaftsgärtnerei an der „Königlichen Gärtner-Lehranstalt zu Schöneberg und Potsdam“ inne. Danach wurde Fintelmann als Hofgärtner nach Hannover entsandt. Die dortigen Gärten, die unansehnlich und teils überwuchert waren, verwandelte er in Schmuckstücke. Als Dank wurde er im Jahr 1896 mit dem Titel Garteninspektor geehrt und erhielt ein Jahr später das Amt des Hofgarteninspektors.

Im Juni 1898 wurde Fintelmann Hofgartendirektor in Potsdam und Direktor an der „Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam“. Neben seiner Hauptaufgabe war er aber auch tätig bei der Gestaltung von Gartenanlagen außerhalb Potsdams (Brandenburg an der Havel, Böhmen, Schweiz, Posen). Fintelmann entwarf Pläne zur Umgestaltung des Geländes zwischen der Orangerie vom Park Sanssouci und dem westlich davon liegenden Belvedere auf dem Klausberg. Die Arbeiten dauerten von 1902 bis 1908. Die Verantwortung für diese Umgestaltung übertrug er im Jahr 1904 seinem Schüler Georg Potente. Daher wird dieser Gartenteil auch als Potentestück bezeichnet.

Weitere Arbeiten von Fintelmann sind die Erweiterungen und Modernisierungen an den Obst- und Gemüsetreibereien unterhalb des Belvederes, die Umgestaltung des Luisenplatzes, die Anlage eines Parks auf dem Gelände der Villa Ingenheim.

Im Jahr 1911 ließ sich Fintelmann aus gesundheitlichen Gründen pensionieren. Er starb am 7. September 1918 in Potsdam und wurde auf dem Neuen Friedhof in der heutigen Heinrich-Mann-Allee beigesetzt.

Quelle

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