Hans Kölle

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Hans Kölle, eigentlich „Karl Heinrich Johannes“ (* 10.6.1880, in Reelsen Kr. Höxter; † 4.7.1950, in Potsdam), war ein deutscher Garten-Architekt.

Geschichte

Hans Kölle wurde am 10. Juni 1880 in Reelsen (Kr. Höxter) geboren. Nach seiner Ausbildung zum Kunst- und Handelsgärtner (1894–1897) in Lüneburg arbeitete er in der Stadtgartenverwaltung von Hannover. Nach Ableistung seines Militärdienstes wurde er im Jahr 1903 Erster Gehilfe im Park Sanssouci.

Kölles erste selbständige Arbeit war die Gestaltung des Platzes um das damalige Bismarckdenkmal in der Bismarckstraße (heute Bertha-von-Suttner-Straße, Ecke Hebbelstraße) im Jahr 1907. Ferner entwarf er die landschaftlichen, mit Findlingen geschmückten Grünanlagen auf der Küssel- und auf der Tornowspitze auf Hermannswerder. Auf Grund seiner hervorragenden Arbeit wurde Kölle bereits drei Jahre später leitender Stadtgärtner von Potsdam und stieg im Jahr 1913 zum Stadtgarteninspektor auf. Nach der Zusammenlegung der Stadtgartenverwaltung und der Friedhofsverwaltung wurde er deren Stadtgarten- und Friedhofsdirektor. Als solcher schuf er den Schulgarten in der Kurfürstenstraße. Der beachtliche botanische Garten mit seinen landschaftlich geschwungenen Wegen wurde durch ein Hochwasser im Jahr 1940 zerstört. Im Jahr 1917 legte Kölle den Kriegerfriedhof auf dem Gelände des Neuen Friedhofs an.

Nach dem Ersten Weltkrieg entwarf Kölle Kleingartenanlagen und Grünanlagen für die neuen Wohnsiedlungen, wie der Stadtheide, den Siedlungen Am Brauhausberg und Am Brunnen. Zu seiner größten und bedeutendsten Arbeit zählt der Ausbau des von der Stadt zurückerworbenen Geländes des Luftschiffhafens in der Zeppelinstraße zu einem Land- und Wassersportplatz (1924). Auch die Grünanlagen des Städtischen Krankenhauses in der Türkstraße entstanden nach seinen Entwürfen, ebenso die Umgestaltung des Wilhelmplatzes.

Nach der Einsetzung von Hans Friedrichs (NSDAP) als Oberbürgermeister von Potsdam, im Jahr 1934, arbeitete der deutschnational eingestellte Kölle mit Friedrichs eng zusammen. In dieser Zeit schuf Kölle u. a. einen öffentlichen Uferweg an der Havel, gestaltete die Freundschaftsinsel neu und errichtete eine Dauerkleingartenanlage am Pfingstberg als Ersatz für die von der Freundschaftsinsel vertriebenen Kleingärtner.

Auf Grund dieser Zusammenarbeit und seiner Mitgliedschaft in der NSDAP (seit Mai 1933) wurde Kölle im September 1945 entlassen. Da Kölle Teile des Inventars der im Jahr 1938 zerstörten Potsdamer Synagoge – die er bei sich eingelagert hatte – im Oktober 1945 an die jüdische Gemeinde von Berlin übergab, erhielt er 1946 vom „Ausschuß der antifaschistischen Parteien zur Überprüfung von Nazis“ ein Entlastungszeugnis.

Kölle starb am 4. Juli 1950 in Potsdam. Die Grabstätte des Gartenarchitekten befindet sich auf dem Neuen Friedhof in der Heinrich-Mann-Allee.

Weblinks

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