Hans Richter

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Hans Richter als Kinderstar, ca. 1932

Hans Richter (* 12.1.1919, in Nowawes; † 5.10.2008, in Heppenheim) war ein deutscher Schauspieler.

Geschichte

Hans Richter wurde am 12. Januar 1919 in Nowawes, dem späteren Potsdam-Babelsberg, geboren. Er war der Sohn eines Sängers und einer Konzertmeisterin. Somit wurde ihm die Kunst bereits in die Wiege gelegt.

Im Alter von 12 Jahren debütierte Richter er in der Verfilmung des Kinderbuches von Erich Kästner „Emil und die Detektive“. Er spielte in den Film den Fliegenden Hirsch, als schlauer und vorwitziger Lausejunge. Dieses Image begleitete Richter über viele Jahre und seine künftigen Rollen waren darauf zugeschnitten. Doch der Erfolg gab der Festlegung auf ein Klischee Recht. Bis zum Erreichen seiner Volljährigkeit spielte Richter in über 50 Filmen mit und wurde zum wichtigsten deutschen Kinderstar in den 1930er-Jahren. Dennoch legte er im Jahr 1943 in Nowawes sein Abitur ab und studierte anschließend Kunstgeschichte. Nebenbei nahm Richter noch Schauspielunterricht. Im Jahr 1944 stand Richter mit Heinz Rühmann in der Filmsatire „Die Feuerzangenbowle“ vor der Kamera. Hier spielte er den Mitschüler Rosen. Im selben Jahr wurde er jedoch zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in Gefangenschaft.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges siedelte sich Richter kurzzeitig in München an. Hier gestaltete er Kabarettabende. Nach seinem Umzug nach Hamburg begann seine zweite Schauspielerkarriere. Neben zahlreichen Heimatfilmen agierte Richter ab Mitte der 1950er Jahre vermehrt am Theater. Seine Heimatbühnen waren das Deutschen Schauspielhaus und ab 1960 die Städtischen Bühnen Frankfurt am Main. Dennoch blieb er dem Film treu. Sein letzter Film sollte die Neuverfilmung der „Feuerzangenbowle“ aus dem Jahr 1970 sein, wo er diesmal die Rolle des Dr. Brett spielte. Dennoch stand er ein aller letztes Mal im Jahr 1979 vor der Kamera, als Bürgermeister in dem Film „Neues vom Räuber Hotzenplotz“. Im Jahr 1974 gründete Richter die Festspiele in Heppenheim, die er als eigenes Theaterunternehmen bis 1992 leitete. Die Leitung der Festspiele übernahm anschließend sein Sohn Thomas.

Im Jahr 1983 erhielt Richter das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1989 wurde er für seine langjährige und hervorragende Arbeit im deutschen Film mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet.

Hans Richter starb am 5. Oktober 2008 in der Bergstraße von Heppenheim, in Hessen.

Quellen

  • „Mittelbayrische Zeitung“ vom 5. Oktober 2008

Weblinks

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