Döberitzer Heide

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Die Döberitzer Heide ist ein Naturschutzgebiet im Westen von Berlin und im Norden der Landeshauptstadt Potsdam. Das Land Brandenburg hat eine militärisch geprägte Vergangenheit, und die Döberitzer Heide zeugt davon. Seit der preußischen Zeit wurden über sechs Prozent der Landesfläche militärisch genutzt. Erst nach der Wende ergab sich die Möglichkeit, den überwiegenden Teil der Flächen als Heidefläche und Naturschutzreservat zu bewirtschaften.

Geschichte

Preußen- bis Kaiserzeit

Die militärische Geschichte des Geländes fing im Jahr 1713 mit einzelnen Truppenübungen unter König Friedrich Wilhelm I. an. Im großen Stil wurde der Platz erst ab dem Jahr 1753 genutzt. Friedrich II. führte mit rund 44.000 Soldaten ein erstes Großmanöver bei Spandau durch. An dieses Herbstmanöver soll der über elf Meter hohe Obelisk auf dem Hasenheider Berg erinnern.

Offiziell eingeweiht wurde der Platz erst 1892 durch Kaiser Wilhelm II. Das Gelände wurde mehrfach vergrößert. So musste die nahe Ortschaft Döberitz, die bisher unbehelligt geblieben war, verlegt werden. Als direkte Verbindung des Übungsplatzes zum Berliner Stadtschloss wurde von 1903 bis 1911 die Heerstraße gebaut. Die Potsdamer Heerstraße (heute Amundsenstraße) wurde 1912 angelegt und verband die kaiserliche Sommerresidenz im Neuen Palais mit dem Übungsplatz.

Von Nazi-Deutschland bis zur Wende

Im Jahr 1936 wurden in der Heide militärische Wettkämpfe der Olympischen Spiele ausgetragen. Das Olympische Dorf entstand auch ganz in der Nähe des Geländes. Es wurde nach den Wettkämpfen vom Militär umgebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser von den sowjetischen Truppen als Kasernen genutzt. Diese Gebäude stehen nun unter Denkmalschutz. Nach 1945 wurde die Döberitzer Heide zum Truppenübungsplatz der Sowjetarmee, welche 1990 abgezogen wurde.

Nach der Wende

Nach der Wende wurde ein Großteil der 5.400 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zudem wurden noch 800 Hektar im Süden der Heide als Standortübungsplatz genutzt. Das Gelände ist aus Naturschutzgründen und wegen der Munitionsbelastung zum Sperrgebiet erklärt worden. Doch die im Norden neu angelegten Wanderwege sind sicher. Die militärische Nutzung sorgte dafür, dass Offenlandschaften wie Heiden, Sandflächen und Trockenrasen entstanden, die mit ihrer Verdrängung durch die Landwirtschaft wertvolle Biotope wurden. Durch das Projekt „Konversion Döberitzer Heide und Kasernenumfeld“ des Landkreises Havelland im Rahmen des Förderprogrammes der Europäischen Union „KONVER“ wurde die Heide als erster ehemaliger sowjetischer Truppenübungsplatz Deutschlands der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Wanderwegnetz ist 25 Kilometer lang, zudem gibt es verschiedene begleitene Projekte. Das Gelände wurde im Juli 2004 von der „Heinz Sielmann Stiftung“ gekauft. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, bedrohte Gebiete zu kaufen und zu schützen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll hier eine wildnisähnliche Landschaft geschaffen werden. Przewalski-Pferde und Wisente sollen das Gelände vor der Verwaldung schützen.

Quellen

Quellen

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