Ismail Enver

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İsmail Enver um 1910

İsmail Enver, auch bekannt als Enver Pascha (* 22.11.1881, in Istanbul; † 4.8.1922, in Tadschikistan) war ein Politiker, General und Kriegsminister des Osmanischen Reichs und jungtürkischer Nationalist.

Geschichte

İsmail Enver wurde 22. November 1881, in Istanbul, geboren und später Enver Pascha genannt.

Er war im Ersten Weltkrieg Kriegsminister der mit Deutschland verbündeten Türkei. Nach der Kriegsniederlage wurde er am 4. Oktober 1918 als Kriegsminister entlassen.

Nach einem Regierungswechsel, der Anfang November 1918 die – im Jahr 1913 – von den Jungtürken verdrängten Liberalen zurück an die Macht brachte, musste Enver aus Istanbul fliehen, um der Verhaftung und Verurteilung zu entgehen. Die Flüchtigen, die zunächst alle in Deutschland untertauchten, bevor sich ihre Wege trennten, wurden – darunter auch Enver – tatsächlich 1919 in Istanbul wegen ihrer Verantwortung für den Armenier-Genozid in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

In Deutschland genoss Enver Paschas als Initiator und Garant des Militärbündnisses mit dem Osmanischen Reich hohes Ansehen und außerordentliche Popularität. Während des Ersten Weltkriegs dienten unter seinem Oberbefehl um die 800 preußische Offiziere und mehrere tausend deutsche Soldaten in der türkischen Armee.

Als Militärattaché hatte er vor dem Krieg längere Zeit in Klein Glienicke gewohnt, so dass ihm zu Ehren im Jahr 1915 eine von Neubabelsberg nach Klein Glienicke führende Brücke – die Enver-Pascha-Brücke – seinen Namen erhielt.

Envers maßgebliche Mitverantwortung für die Deportation und den Massenmord am armenischen Volk, die seit den 1880er Jahren verstärkt diskutiert wurde, wirft auf diese allzu harmonischen Reminiszenzen an „deutsch-türkische Waffenbrüderschaft“ einen überaus düsteren Schatten. Öffentlich gemacht wurden die Verbrechen durch den in Potsdam wohnenden Orientwissenschaftler Johannes Lepsius.

İsmail Enver ist am 4. August 1922 in Tadschikistan, bei Baldschuan, gestorben.

Weblinks

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