Jüdischer Friedhof

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Trauerhalle des Jüdischen Friedhofs
Das Gräberfeld des Friedhofs

Der Jüdische Friedhof liegt in der Nauener Vorstadt von Potsdam, nördlich der Kolonie Alexandrowka am Fuße des Pfingstberges. Als Adresse ist die Puschkinallee 18 angegeben.

Geschichte

Im Jahr 1743 stellte König Friedrich II. der jüdischen Gemeinde Potsdam am Südhang des damaligen Eichberges, vor den Toren der Stadt, einen kleinen Totenacker zur Verfügung, der im Laufe der Zeit auf 1.900 Quadratmeter angewachsen sollte. Im Volksmund wurde schnell aus dem Eichberg der Judenberg, welcher auch offiziell übernommen wurde. Erst zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Name Pfingstberg eingeführt.

Auf dem Friedhof stehen noch 532 Grabsteine aus Gründungszeit und den nachfolgenden Jahrhunderten. Denn nach jüdischer Tradition werden vorhandene Grabstellen nicht neu belegt. Einige weisen eine hebräische Inschrift auf, obwohl ab 1812 - laut Vorschrift eines Edikts - „die bürgerlichen Verhältnisse der Juden“ nur noch deutsche Grabinschriften angefertigt werden durften.

Im Jahr 1801 erhielt der Friedhof eine einfache Leichenhalle. Diese wurde 1856 durch eine neue ersetzt. Bei der Erweiterung des Friedhofes im Jahr 1874 bekam die jüdische Gemeinde wiederum eine neue Trauerhalle. Im Jahr 1912 erhielt der Friedhof eine klassizistische Trauerhalle und ein Wächterhäuschen. Beide wurden in der Reichpogromnacht des 09.11.1938 Opfer der faschistischen Zerstörung. Die letzte Beisetzung fand 1942 statt. Anschließend begann die Deportation der Potsdamer Juden über das Lager in der Bergstraße. Erst 1992 wurde auf dem Friedhof wieder jemand bestattet, da es während der DDR-Zeit keine jüdische Gemeinde in Potsdam gab.

Quellen

Weblinks

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