Walter Junker

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Walter Junker

Walter Junker (* 27.11.1910, in Berlin-Wannsee, † 28.7.1938, nahe Gandessa, Spanien) war ein Antifaschist, Internationalist und Spanienkämpfer. Er führte zeitweise die KJVD-Ortgruppe in Nowawes , war Politischer Leiter der lokalen KPD-Grupppe und ein Opfer des Faschismus. Er fiel im Spanischen Bürgerkrieg bei der Verteidigung der Spanischen Republik gegen einen von Franco angeführten faschistischen Militärputsch.

Geschichte

Walter Junker wurde am 27. November 1910 in Berlin-Wannsee geboren. Sein Vater arbeitete als Bauarbeiter und seine Mutter als Waschfrau. Nach Ende der Volksschule im Jahr 1925 begann Walter Junker eine Lehre zum Werkzeugmacher im Dynamowerk bei Siemens-Schmuckert. Nebenbei musste er bei einem Einzelhändler arbeiten und als Balljunge auf den Tennisplätzen Geld verdienen, um die sechsköpfige Familie finanziell zu unterstützen. Dennoch fand er die Zeit, sich im Arbeiter-Turnverein sportlich und politisch zu bilden.

Mit Beginn seiner Berufsausbildung zum Werkzeugmacher wurde Junker Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ). Doch drei Jahre später trat er zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) über, wegen der reaktionären Politik der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), speziell wegen der Bewilligung der finanziellen Mittel zum Bau des Panzerkreuzers "Deutschland". Im Dynamowerk gründete er mit seinen Freunden eine Betriebszelle und brachte Zeitungen und Artikel der KPD-Betriebszeitung heraus. Im Juni 1929 organisierte Junker – seit 1928 Leiter der KJVD-Ortsgruppe von Nowawes (dem späteren Babelsberg) – eine Großkundgebung auf dem Bassinplatz in Potsdam. Nachdem Junker Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) wurde, übernahm er ab 1931 die Ortsgruppe Nowawes als Politischer Leiter. Sein Hauptaugenmerk lag in der Schaffung einer antifaschistischen Einheitsfront gegen den drohenden Faschismus. Deshalb intensivierte er die Zusammenarbeit mit der SPD und organisierte Verbindungen in den ländlichen Raum. Seit 1932 War Junker Politischer Leiter der Ortsgruppe der KPD in Nowawes. Als solcher fuhr er oft zu Agitationsveranstaltungen auf die umliegenden Dörfer. Eine weitere Aufgabe Junkers war die Organisation des antifaschistischen Selbstschutzes. Dazu leitete Walter Junker die militätische Ausbildung an Handfeuerwaffen, die in den Wäldern zwischen Nowawes und Wilhelmshorst durchgeführt wurde. Außerdem leitete er ab dem Jahr 1932 die Herausgabe der illegal vertriebenen Zeitung Junger Pionier. Zu seinen engsten Kampfgefährten gehörten Walter Klausch, Kurt Vogel, Paul Kühne und Kurt Laube.

Nach der Machtergreifung Hitlers arbeitete Walter Junker – an seiner Seite die Genossen Alfred Lehnert, Walter Klausch und Albert Klink – illegal weiter. Im März 1933 wurde Junker in seiner Wohnung in der heutigen Dieselstraße zusammen mit anderen Personen verhaftet und in das Potsdamer Gefängnis (vermutlich Henning-von-Tresckow-Straße) gebracht. Nach kurzer Zeit wurde er entlassen und emigrierte im Mai nach Prag. Da Junker auch hier politisch aktiv war, drohte ihm erneute Verhaftung und Ausweisung nach Deutschland. Deshalb übersiedelte Junker in die Schweiz, wo seinem Wunsch entsprochen wurde, in den Internationalen Brigaden aufgenommen zu werden. Nun konnte er in Spanien gegen die Faschisten und die Söldner Francos kämpften, die gegen die gewählte Volksregierung geputscht hatten.

Ab Juni 1938 war Walter Junker in Spanien und gehörte zur IX. Internationalen Brigade. Am 28. Juli 1938 fiel er während der Kämpfe in der Nähe der Stadt Gandessa an der Ebro-Front, wo er auch unter großer Anteilnahme beerdigt wurde.

Ehrungen

  • In Potsdam gab es die Walter-Junker-Straße, die nach der Wende in die Heilig-Geist-Straße umbenannt wurde.
  • Das Klubhaus der BSG Turbine Potsdam war nach ihm benannt.
  • Das an der deutsch-deutschen Grenze eingesetzte Grenzregiment 44 trug den Ehrennamen Walter Junker

Gedenkstele

Auf dem Bahnhofsvorplatz des Bahnhof Griebnitzsee wurde im Jahr 1973 ein vom Künstler Walter Bullert geschaffene Gedenkstele aus Klinkerstein aufgestellt. Auf diesem befand sich ein Porträtrelief, sowie eine Gedenktafel mit folgendem Text:

„Wir gedenken des Vorbildes Walter Junker, führendes Mitglied der Nowaweser Arbeiterbewegung, Antifaschist, Internationalist und Spanienkämpfer. Geboren am 27.11.1910, gefallen am 28.07.1938 bei Gandessa, Spanien.“

Die Gedenkstele firmierte bei den Grenztruppen und bei den Reichsbahnkollektiv des Bahnhofs Griebnitzsee als Walter-Junker-Ehrenhain.

Bis zur Grenzöffnung im November 1989 war der Stein nicht der Öffentlichkeit zugänglich, da er sich im Grenzgebiet befand. Danach ging er in das Eigentum der Deutschen Bahn über. Durch die Um- und Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, 2001/02, wurde die Gedenkstele demontiert und Gedenktafel, sowie Relief dem Potsdam-Museum übergeeignet.

Quellen

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