Kapelle Klein Glienicke

Aus PotsdamWiki

Die Kapelle im Herbst 2017
Mai 2017

Die Kapelle Klein Glienicke im Potsdamer Stadtteil Klein Glienicke befindet sich in der Wilhelm-Leuchner-Straße 1a.

Geschichte

Die Kapelle wurde 1880/81 errichtet, nachdem sich die Bewohner der Siedlung mehrfach beklagt hatten, dass sie zum Gottesdienst immer nach Nikolskoe zur St. Peter-und Pauls-Kirche müssten. Kaiser Wilhelm I. und sein Bruder Prinz Carl beteiligten sich mit Spenden an dem Vorhaben. Carl von Preußen wohnte ganz in der Nähe, in dem 1826 durch Karl Friedrich Schinkel für ihn im Stile eines italienischen Landhauses umgebauten Schloß Glienicke.

Für den Bau der Kapelle Klein Glienicke wurde der Architekt Reinhold Persius beauftragt. Er errichtete eine mit Holz ausgekleidete Kapelle in Neugotischem Stil.

Das Gebäude wurde 1999 umfassend rekonstruiert, nachdem es in den Jahren nach dem Mauerbau fast schutzlos dem Verfall preisgegeben war. Klein Glienicke war Grenzgebiet und nur mit Passierschein zugänglich. Auch Handwerker durften nur mit Sondergenehmigung herein, nachdem Bauleute von hier aus nach Westberlin geflüchtet waren. Feuchtigkeit drang in das Bauwerk ein. Der echte Hausschwamm zerstörte in der Folge das Gebälk. 1979 wurde die Kapelle wegen Baufälligkeit baupolizeilich gesperrt. Auch die 1935 aus der Werkstatt von Werner Schuke stammende Orgel wurde zerstört. Mit großzügigen Spenden konnte die Kapelle wieder hergestellt und die Orgel ersetzt werden. An der Spendensammlung und Rekonstruktion hat der Potsdamer Baufachmann Andreas Kitschke besonderen Anteil. Zwischen 1990 und 1999 flossen insgesamt 2,4 Millionen D-Mark in den Wiederaufbau der Kirche. Rund drei Viertel davon waren private Spenden. Ein Berliner Ehepaar stiftete eine neue Orgel, die 1999 wiederum von der Potsdamer Firma Schuke gebaute wurde. Sie umfasst 20 Register auf zwei Manualen und Pedal.[1]


Weitere Bilder

Quellen

  • „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.
  1. Informationen zur Orgel afu Organ index, abgerufen am 25. Oktober 2023
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