Otto Liebknecht

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Otto Liebknecht um 1920

Otto Liebknecht (* 13.1.1876, in Leipzig, † 21.6.1949, in Potsdam) war ein deutscher Chemiker und der Bruder von Karl Liebknecht.

Geschichte

Otto Liebknecht wurde am 13. Januar 1876 in Leipzig geboren. Er war der Sohn des Sozialisten Wilhelm Liebknecht und der Bruder von Karl Liebknecht. Nach dem Besuch des Gymnasiums nahm der ein Chemie-Studium auf und promovierte an der Universität Berlin mit dem Thema „Über Sauerstoffsäuren des Jods“.

Wegen der politischen Arbeit seines Vaters und seiner Brüder, aber auch wegen seiner eigenen Mitgliedschaft in der SPD, gestaltete sich Ottos berufliche Entwicklung schwierig. Dennoch gelang es ihm, am 1. Juli 1900 im Forschungslabor der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt Frankfurt eine Anstellung zu finden. Hier entwickelte Otto ein Produktionsverfahren zur Herstellung von Natriumperborat bahnbrechend weiter. Perborat ist einer der wichtigsten Bestandteile von Waschmittel. Und somit gilt er als Erfinder des ersten selbsttätigen Waschmittels, das dann den Namen „Persil“ erhielt. Zudem war er als Chemiker für die rheinische Industrie tätig und besaß 58 Patente.

Wegen seiner hervorragenden Forschungsarbeit wurde Otto Liebknecht bereits 1905 zum Chefchemiker des Forschungslabors in Frankfurt befördert. Als 1920 der erste Betriebsrat seiner Firma gegründet wurde, wählten ihn Ottos Kollegen zum Vorsitzenden. Fünf Jahre später verließ er die Firma, hauptsächlich wegen eines Rechtsstreites, in der es um die Höhe seiner Tantième ging. Seit 1925 arbeitete er als Chefchemiker in der Permutit AG in Berlin und zog 1925 nach Neubabelsberg in die Domstraße 10. Zusätzlich hatte er, zwischen 1931 und 1935, einen Lehrauftrag an der Berliner Universität.

Seit der Machtergreifung der Faschisten im Jahr 1933 mußte Otto Liebknecht viele Repressalien und Anfeindungen erfahren, weil er eben ein Liebknecht war. So wurde er immer wieder von der Gestapo und der Kriminalpolizei verhört. Ferner verboten die Behörden seine Lehrtätigkeit an der Universität.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte Liebknecht wieder an der Universität und wurde zum Professor der anorganischen und organischen Chemie ernannt. Nur kurze Zeit später starb Otto Liebknecht, am 21. Juni 1949, durch ein Krebsleiden in Potsdam.

Quellen

  • „Neuendorf-Nowawes-Babelsberg – Stationen eines Stadtteils“ – Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 2000; ISBN 3895706531

Weblinks

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