Lindenpark

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Lindenpark im Juni 2011

Der Lindenpark ist ein Jugendkultur- und Familienzentrum im Potsdamer Stadtteil Babelsberg, in der Stahnsdorfer Straße 76-78. Seit den 1960er Jahren ist er Bestandteil der Potsdamer und Berliner Kulturszene. Seit der Übernahme des Lindenparks durch die Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut „Walter May“) im Jahr 2009 ist die Einrichtung ein Jugendkultur- und Familienzentrum. Bekannt ist das Haus durch regelmäßig stattfindende Veranstaltungen, wie Konzerte, Festivals und Partys sowie Angebote für Kinder, Familien und Jugendgruppen.

Geschichte

Das Restaurant „Lindenpark“, im Jahr 1905

Anfänge

Im Jahr 1900 als Wäscherei erbaut, erfuhr das Gebäude vielfältige Umnutzungen. So wurde es als Ausflugslokal für Potsdamer genutzt, später aber auch als Filmstudio, Atelier und Premierenkino für die UFA. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Haus kurzzeitig unter sowjetischer Kommandantur, bis es in den 1960ern als „Tanz und Unterhaltungszentrum“ seine vorerst letzte Umstrukturierung erfuhr. Tanztees, Singwettbewerbe, Theateraufführungen sowie Kinder- und Konzertveranstaltungen waren feste Bestandteile des Lindenparks und standen im Zeichen der sozialistisch geprägten Veranstaltungskultur. Unter neuer Führung wurde in den 1980er-Jahren, auch durch das veränderte gesellschaftliche und politische Klima, eine neue Richtung eingeschlagen. Der Lindenpark bot nun eine Plattform für die sich neu entwickelnde Punkszene und für Nachwuchsbands. So wurde die Einrichtung nicht nur in der lokalen Kulturszene bekannt, sondern auch über die Stadtgrenze hinaus.

Die Wende

Die neu gewonnenen Freiheiten machten es ab dem Spätherbst 1989 möglich, dass auch Bands aus Westberlin im Lindenpark auftreten konnten. Besondere Bekanntheit erlangte das Konzert der Skaformation Blechreiz. Seit 1989 befand sich der charakteristische Bus inmitten des Saals, welcher seitdem zum Markenzeichen geworden war.

1990 erfolgte die Gründung des Lindenpark e.V. Mit fünf Einrichtungen gehörte der Verein in den Folgejahren zu den größten soziokulturellen Zentren des Landes Brandenburg. Der Verein umfasste den Lindenpark, das offene Jugendhaus j.w.d. mit dem Miniatelier, die Sternwerkstatt und den Spartacus mit dem Jugendclub S13. Leitgedanke bei der Gründung war die Förderung von Kunst und Kultur, die Jugend- und Kinderhilfe sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen.

Das Offene Kinder- und Jugendhaus " j.w.d.“ war von Anfang an Teil des Lindenparks, wurde allerdings erst 1995 von einem Veranstaltungsort zu einem Offenen Jugendhaus umstrukturiert. Früher wurden dort kleinere Partys und Konzerte gefeiert. Heute ist jeder willkommen, der seine Freizeit gerne mit Freunden beim Spielen, Fernsehen, Musizieren und Quatschen verbringen will. Im Sommer kann außerdem die Feuerstelle und der Skatepark genutzt werden. Professionelle Betreuung beantwortet natürlich auch alle Fragen und unterstützt mit Tipps und Tricks. Funsportprojekte wie der „Spring Skate“ oder „Summer Slam“ machen weit über die Stadtgrenzen hinaus von sich reden. Am spektakulärsten für Zuschauer ist das jährliche „Lakejumping“, am Havelufer beim Alten Markt, wo Skater und Trialer mit extremen Stunts begeistern.

In den Jahren von 1993 bis 2004 gehörte das studentisch orientierte Waldschloss zum Lindenpark e.V. und dort fanden Theater-, Film-, Kleinkunst- und Clubveranstaltungen, aber auch Kleinkonzerte und Lesungen statt. Des Weiteren beherbergte das Waldschloss die Fritzkneipe, in Zusammenarbeit mit dem Radiosender gegründet, welches lange Zeit das erste Radio-Café seiner Art war. Dort trafen sich die verschiedensten Menschen, genossen die unvergleichliche Atmosphäre und schlemmten das täglich angebotene „Happy Meal Hour“. Veranstaltungen wie „Ballroom“ oder der „Saturday Fight Club“ haben es in der Potsdamer Studentenszene zum Kultstatus gebracht. Für große und kleine Theaterfreunde fand dort einmal im Monat das „Sonntags-Kasper-Frühstück“ statt.

Anfang 2000 häuften sich die strukturellen und finanziellen Probleme des Lindenpark e.V., welche 2008 zur Insolvenz des Vereins führten. Im März des darauf folgenden Jahres wurde der Lindenpark von der Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ (SPI) übernommen.

Ob in der Vergangenheit oder in der Gegenwart, der Linderpark ist ein bedeutender Teil der Potsdamer Kulturszene und wird auch in der Zukunft nicht wegzudenken sein. Mit seinem sich ständig erweiternden Angebot werden regelmäßig neue Zielgruppen erobert und von dem unvergleichlichen Flair der einzelnen Einrichtungen gebannt.

Einrichtungen

Neben dem Veranstaltungsgebäude beherbergt das Areal des Lindenparks das Jugendhaus „jwd“, eine Open-Air-Bühne, den größten Skatepark in Potsdam und Umland sowie mehrere Spielplätze und zwei Jurten (mongolische Wohnzelte). Externe Einrichtungen sind der Hort „Die Buntstifte“ im Wohngebiet Potsdam-Stern und der offene Jugendtreff „clubmitte“ auf dem freilandGelände.

Veranstaltungsort

Der Veranstaltungssaal des Lindenparks fasst ca. 900 Gäste. Für Open-Air-Veranstaltungen finden auf dem Außengelände über 3.000 Besucher Platz. Neben vielfältigsten internationalen Konzerten, finden auch jährlich internationale Festivals statt, wie z.B. das „Psychomania“. Ein weiteres Augenmerk sind Kinder- und Familienfeste, wie z.B. die jährlich stattfindende Walpurgisnacht, Halloweenn oder der St.Martinsumzug mit ca. 400 Besuchern.

Weblinks

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