Postmeilensäule

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Postmeilensäule am Hafen der Weissen Flotte, 2016

Die Postmeilensäule steht in der Innenstadt von Potsdam, am Nordende der Langen Brücke, direkt vor dem Hotel Mercure. Von dort führen die Treppen hinab zum Hafen der Weissen Flotte. Der Dresdner Bildhauer Jürgen von Woyski (1929-2000) entwarf diese der damaligen Zeit entsprechende Stele im Jahr 1970. Die Stele ist keine richtige Postmeilensäule, soll aber durch ihr Äußeres an den einstigen Vorgänger, der am Leipziger Dreieck stand erinnern.


Details

Die Potsdamer Postmeilensäule besteht aus Sandstein. Sie steht auf einem Stufensockel und ist 4,70 Meter hoch. Auf dem Schaft wurden die Entfernungen zu Hauptstädten wie Sofia, Moskau und Ulan-Bator eingemeißelt. Die kurfürstlichen bzw. königlichen Hoheitszeichen fehlen gänzlich. Dafür wurden in stilisierter Form Vase, Tauben und Trinkschale eingearbeitet. Auch das damals verwendete Symbol der Stadt Potsdam ist zu sehen. Die in den Kuben dargestellten Wellen verweisen auf die bestimmende Bedeutung der Havel als Handels- und Reiseweg.

Bedeutung

Postmeilensäulen, in anderen deutschen Ländern auch als Postdistanzsäule bezeichnet, sind Entfernungsanzeiger, die in regelmäßigen Abständen errichtet werden. Darauf festgehalten sind die Entfernungen zu bestimmten größeren Orten. Später kamen oft auch wegweisende Angaben hinzu. Teilweise waren die Meilensäulen auch nur als Meilensteine ausgeführt. Die ersten Postmeilensäulen in Europa wurden im 18. Jahrhundert aufgestellt, in Preußen in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts. Die Entfernungen in Brandenburg-Preußen wurden in „preußischer Meile“ angegeben. Eine „preußische Meile“ entsprach 7,532 Kilometer.

historische Säule

Das Leipziger Dreieck, mittig die Postmeilensäule, um 1880

Potsdam hatte einst eine richtige Postmeilensäule. Sie wurde südlich der Langen Brücke aufgestellt. Der genaue Standort war mittig des Leipziger Dreieckes, an der damaligen Schnittstelle der heutigen Friedrich-Engels-Straße, Leipziger Straße und der Heinrich-Mann-Allee. Der Potsdamer Buchhändler Carl Christian Horvath berichtete darüber im Jahr 1798: „Neben dem neuen Obelisk vor der langen Brücke stehet der von Churfürst Friedrich III. gesetzte kleinere Meilenstein: Auf welchem eingehauen ist Vierter Stein vier Meilen von Berlin 1700, auf der Morgen- und Abendseite siehet man den Namenszug, und darüber den Churhut“.


Um das Jahr 1900 muß der Abriß der Säule erfolgt sein. Denn nachfolgende Fotographien und diverse Karten von Potsdam zeigen an diesem Standort keine Postmeilensäule mehr.


Quellen

  • preussenchronik
  • Fritz Scheidegger: „Aus der Geschichte der Bautechnik; Grundlagen, Bd. 1“, Birkhäuser 1992, ISBN 3-7643-2642-5, S. 43
  • Kunst im öffentlichen Raum – Artikel bei potsdam.de
  • „Grosser Hand-Atlas uber alle Theile der Erde in 170 Karten“, Herausgegeben von J; Meyer. Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen 1860
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