Victoria von Großbritannien und Irland

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Victoria von Großbritannien und Irland

Victoria von Großbritannien und Irland (* 21.11.1840, in Buckingham Palace in London; † 5.8.1901, in Schloss Friedrichshof), wurde auch Vicky und später Kaiserin Friedrich genannt, war als Gemahlin von Friedrichs III. Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen.

Geschichte

Kaiserin Victoria war seit dem 25. Januar 1858 mit dem Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, dem späteren Kaiser Friedrich III. verheiratet. Sie war die älteste Tochter der englischen Königin Victoria und des Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Deshalb trug sie den Titel Princess Royal.

Sie wuchs in einer harmonischen Umgebung mit acht Geschwistern auf. Da ihre Eltern mit dem Prinzenpaar Wilhelm I. und Augusta von Preußen befreundet waren, plante man schon früh sie mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm zu verheiraten, um die beiden Königshäuser zu verbinden.

Die sehr gebildete Victoria setzte sich in Deutschland für die Ideen ihres Vaters von Liberalismus und Konstitutionalismus nach englischem Vorbild ein. Dadurch war sie ein wichtiges Bindeglied zwischen Deutschland, England und Preußen im 19. Jahrhundert. Sie war eine scharfsinnige Beobachterin für diplomatische Zusammenhänge, aber ihre offen dargebrachte, oft verletzende Kritik brachte ihr viele Feinde in der neuen Heimat. Deshalb blieb sie auch im Allgemeinen für die Preußen und die Deutschen die "Engländerin".

Sie interessierte sich sehr für Politik, Philosophie, Kunst und Sozialwesen. Deshalb setzte sie sich sehr für Frauenbildung ein. Auch die Schaffung von Sozialwohnungen für Arbeiter war ihr ein Anliegen. Durch die Zustände der Lazerette in den Kriegen von 1866 und 1870/71 wurde sie dazu angeregt einen eignenen Krankenschwesternbund - "Victoria Schwestern" - und später eigene Lazarette zu gründen. Die Gründung des Reichsgesundheitsamtes geht auf ihre Initiative zurück.

Sie stand in offener Opposition zu Otto von Bismarck.

Sie hatte ein problematisches Verhältnis zu ihrem ältesten Sohn, dem späteren Kaiser Wilhelm dem Zweiten. Seine Behinderung, aufgrund von Komplikationen während der Geburt, ertrug sie nur schwer. Sie empfand es als persönliches Versagen, keinen gesunden Nachkommen zur Welt gebracht zu haben. Die Behinderung des Sohnes sollte durch eine harte Erziehung und medizinische Behandlungen kuriert werden, welche aber scheiterten und den späteren Kaiser für das Leben prägten. Deshalb führte er als Regent eine gegenteilige Politik zu der seiner Eltern, die die von ihnen angeregten Reformen stoppte.

Victoria ist am 5. August 1901 auf Schloss Friedrichshof, in Kronberg im Taunus, verstorben und im Mausoleum an der Friedenskirche in Potsdam beigesetzt worden.

Weblinks

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