Villa Ingenheim

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Die Villa Ingenheim befindet sich in der Brandenburger Vorstadt von Potsdam, in der Zeppelinstraße 127/128. Sie beherbergt heute das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, auch kurz ZMSBw genannt.

Geschichte

Die Villa Ingenheim, um 1870

Die ältesten Bauteile der Villa gehen auf das Jahr 1825 zurück. Der Berliner Obermedizinalrat Friedrich August Walter ließ auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei eine Villa im italienischen Stil errichten. Mitte des 19. Jahrhunderts verkaufte er an den Grafen Gustav Adolf Wilhelm von Ingenheim. Dessen Sohn Julius wiederum veräußerte die Villa im Jahr 1894 an die Hohenzollern.

Die Hohenzollern führten Erweiterungen und Umbauten durch. Ab dem Jahr 1906 lebte hier Prinz Eitel Friedrich – der zweite Sohn des Ex-Kaisers – mit seiner Gattin, die Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg. Nach der Abdankung des Kaisers Wilhelm II., im Jahr 1918, blieb die Villa im Besitz der Hohenzollern. Nach der Scheidung 1926 lebte der Prinz allein dort und verbrachte die Zeit bis zu seinem Tod, im Jahr 1942, in der Villa Ingenheim.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besetzte die Sowjetarmee den Gebäudekomplex und brachte hier eine Außenstelle des NKWD - „Народный комиссариат внутренних дел“ - unter. Hier befand sich auch ein Gefängnis mit Verhörräumen des Ressorts der sowjetischen Geheimpolizei OGPU. Im Jahr 1953 erfolgte die Übergabe der Immobilie an die Kasernierte Volkspolizei (KVP). Ein weiterer Wechsel der Hausherren vollzog sich 1956, in die Villa zog der Stab der 1. mechanisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee ein. Die Liegenschaft wurde ab Februar 1958 dann der Sitz des Militärgeschichtlichen Institut der DDR mit seinem Direktor Oberst Wolf Stern.

1990 übernahm die Bundeswehr das gesamte Gelände und löste das Institut im Jahr 1992 auf. Ab 1994 beherbergte die Villa Ingenheim das Militärgeschichtliche Forschungsamt. In der Übergangszeit bis zur Übernahme durch das Militärgeschichtliche Forschungsamt (West) hatte hier unter anderem die Zentrale Ermittungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität ihren Sitz.

Im Jahr 1998 wurde die gesamte Anlage neu eingeweiht, nachdem sie in mehreren Etappen aufwändig saniert wurde.

Quellen

  • Heinz Ruppert, Von der Ratsziegelei zur Villa Ingenheim, Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH Potsdam, 1990;

Weblinks

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