Villa Tiedke

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Ansicht vom Reiterweg, 2015
Ansicht von der Jägerallee, 2015

Die Villa Tiedke befindet sich in der Nauener Vorstadt von Potsdam, im Reiterweg  1, direkt an der Ecke zur Jägerallee. Die Turmvilla wird heute (2015) von einer Versicherungsgesellschaft und einem lokalen Radiosender genutzt.

Geschichte

Die Villa war ein Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. an den Kammerdiener Ernst Georg Tiedke. Das Gebäude wurde von Ludwig Persius entworfen, der auch die Bauausführung leitete. Als Vorbild für den Entwurf diente das Stadtpalais des Quattrocento in Florenz. Der Bau dauerte von 1843 bis 1845. Persius baute ein quadratisches Haupthaus und einen etwas kleineren Wirtschaftsanbau. Letzterer liegt an der Südseite des Haupthauses. Seine Fassade wurde als italienische fabbrica gestaltet. Der 16 Meter hohe Turm auf der Ostseite des Haupthauses dient als Treppenhaus und diente als Haupteingang. Das obere Geschoß des Turmes diente mit seinen hohen Rundbogenfenstern als überdachte Aussichtsplattform in die damalige ländliche Gegend Potsdams.

Die Villa erhielt zwei Schaufassaden, da sie an zwei wichtigen Verkehrswegen liegt. Im Westen liegt die heutige Jägerallee, welche die Innenstadt mit dem Norden und weiterführend mit Spandau verbindet. Und nördlich der Villa liegt der heutige Reiterweg. Dieser bildet zusammen mit der Alleestraße und dem Voltaireweg die direkte Verbindung zwischen dem Park Sanssouci und dem Neuen Garten. Hauptkennzeichen der Fassaden beider Seiten sind Nischen, in denen einst Statuen standen. Auf der nördlichen Seite befindet sich ein als Loggia gestalteter offener Wandelgang. Zwischen beiden Straßen und dem Haupthaus wurde ein Ziergarten angelegt. Östlich des Haupthauses lagen die Stallungen, Remisen und ein eigener Brunnen sowie eine Außentoilette. Das restliche Grundstück wurde durch Pergolen abgegrenzt. Diese Einrichtungen, die das rückwärtige Gelände zu einem Hof gestalteten, sind heute nicht mehr vorhanden.

1856 wurde das Grundstück um fast das Doppelte erweitert. In diesem Bereich wurde ein Nutzgarten angelegt und Obst sowie Gemüse angebaut. Um das Jahr 1870 erfolgte der Bau des heutigen Ostflügels. Darüber hinaus wurde ein neues Treppenhaus errichtet, ein neuer Eingang geschaffen und weitere kleinere Umbauten verrichtet. Weitere Umbauten erfolgten 30 Jahre später. Erst in den 1960er Jahren wurden Toiletten und Bäder im Haus installiert und durch Umbau weitere Wohnungen geschaffen.

Quellen

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