Amtsgericht

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Das Amtsgericht, Februar 2009

Das Amtsgericht Potsdam befindet sich in der Innenstadt von Potsdam in der Hegelallee Nummer 8. Es ist zuständig für den Amtsbezirk Potsdam Stadt und dem Landkreises Potsdam-Mittelmark. Dem Amtsgericht obliegt hautsächlich Zivil-, Familien- und Personenstandsangelegenheiten, Straf- und Ordnungswidrigkeitssachen, der Grundbuch- und Registerbereich, Nachlaß- und Insolvenzangelegenheiten sowie die Zwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungssachen.

Die Fassade fällt durch augenfällige Schmuckelemente auf. Zwischen der ersten und zweiten Etage verläuft ein breiter Fries, auf dem 16 Kürfürsten aufgearbeitet wurden, die Brandenburg zwischen 1415 und 1883 regierten. Außerdem wurden in der ersten Etage, links bzw. rechts der Fenster des Mittelrisalits, die überlebensgroßen Statuen des Königs Friedrich II. und des Kaisers Wilhelm I. angebracht. Diese außergewöhnliche Fassadengestaltung (zumal für ein Gerichtsgebäude) geht auf den Wunsch der Kronprinzessin Viktoria zurück. Der Innenausbau gliedert sich in drei Hauptetagen. Hier gab es einen großen Saal für die Zivil- und Strafkammer sowie 45 weitere Räume. In der Mitte des Gebäudes, in der ersten Etage, wurde ein Schwurgerichtssaal eingerichtet. Dieser war so konzipiert, daß die Zuführung der Angeklagten abseits vom Publikumsverkehr möglich war.

Geschichte

Auf Grund der preußischen Reichsjustizverfassung von 1879 sollte neben einem Amtsgericht auch ein Landesgericht geschaffen werden. Dazu wurde ein neues Gebäude benötigt. Im Jahr 1880 begannen die Bauarbeiten in der Innenstadt von Potsdam an der Nordseite der damaligen Mauerstraße (der Name leitete sich von der Stadtmauer ab, die in dieser Straße verlief), der heutigen Hegelallee. Nach dreijähriger Bauzeit konnte das Königliche Landgericht übergeben werden.

Um die Fluchtgefahr bei den Gefangentransporten zu minimieren wurde der Bau eines Gefängnisses geplant. Dies wurde jedoch abgelehnt, da ein Gefängnis in einem der vornehmsten Stadtteile Potsdams nicht tragbar war. So wurde das Gebäude des damaligen Amtsgerichtes in der Lindenstraße 54 entsprechend umgebaut. Das Amtsgericht selbst zog im Jahr 1910 in einen Neubau, der direkt neben dem Königlichen Landgericht errichtet wurde. Der Neubau wurde architektonisch so ausgeführt, daß er mit dem Baukörper des Landgerichts eine Einheit bildete.

Von 1952 bis zum Jahr 1990 nutzte den Gebäudekomplex die Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Die Statuen Friedrich II. und Wilhelm I. in den mittleren Nischen der Schmuckfassade wurden im Jahr 1966 entfernt.

Im Jahr 1997 begann eine mehrjährige Sanierung des herunter gewirtschafteten Gebäudes. Dabei wurde sehr großen Wert auf die denkmalpflegerische Wiederherstellung der Fassade, des Haupttreppenhauses und des großen Saales gelegt

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