Arbeiter-Bauverein Potsdam (e.G.m.b.H)

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Der Arbeiter-Bauverein Potsdam ist eine Genossenschaft, die Wohnraum erbaut und auch vermietet. Die Geschäftsstelle befindet sich in Potsdam, in der Templiner Straße 11. Nach eigenen Angaben hat der Verein 476 Genossenschaftsmitglieder und besitzt 293 Wohnungen.

Geschichte

Die Baugenossenschaft wurde am 23. März 1903 als Arbeiter-Bauverein Potsdam (e.G.m.b.H) gegründet. Ziel war es, gesunde und zweckmäßige Kleinwohnungen in Neubauten zu schaffen, die sogenannte Minderbemittelte zu billigen Preisen erhalten sollten. Vorstandsvorsitzende wurde der Geheime Regierungsrat Hugo Paetow.

Die ersten neuen Häuser wurden an der Templiner Straße errichtet. Es entstand die Kolonie Cecilienhöhe. Benannt wurde diese Siedlung nach der damaligen Kronprinzessin Cecilie, die den Aufbau des Viertels mit einer Hypothek unterstützte. Dennoch nannten die Bewohner ihre Siedlung respektlos „Zickenhöhe“. Bei diesem ersten Bauvorhaben entstanden 12 Einfamilienhäuser und 16 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 103 Wohnungen. Die Entwürfe für die Häuser stammen von den Architekten G. Grabkowsky und Paul Mebes. Die Gebäude wurden später unter Denkmalschutz gestellt.

1906 begann in der Zeppelinstraße  68 die Errichtung der Kolonie „Sophie-Charlotte-Heim“. Zwei Jahre nach Fertigstellung der Siedlung in der Brandenburger Vorstadt sollte 1914 ein weiteres Wohnviertel neben der Cecilienhöhe entstehen. Das Gelände war bereits durch den Bauverein gekauft worden, doch der Erste Weltkrieg verhinderte das Unternehmen. Nachkriegszeit und Inflation verhinderten weiterhin das Bauvorhaben. Erst 1930 konnte mit dem Bau der Siedlung „Sternschanze“ begonnen werden. Eine Straße dieser Siedlung wurde nach dem ersten Vorstandsvorsitzenden, Hugo Paetow, benannt. Auch die bis 1938 errichtete „Waldsiedlung“ an der Leipziger Straße steht heute unter Denkmalsschutz.

Alle Siedlungen, außer der Kolonie „Sophie-Charlotten-Heim“ in der Zeppelinstraße, wurden in der Nacht von Potsdam am 14. April 1945 ebenfalls von Bomben schwer getroffen. Acht Häuser wurden so schwer beschädigt, daß diese in den 1960-er Jahren völlig neu erbaut werden mußten. Ein weiteres Gebäude, Leipziger Straße 23, ebenfalls ein Opfer der Bomben, wurde bisher nicht wieder aufgebaut. Seit 1990 wurden Häuser und Wohnungen kontinuierlich durch den Bauverein saniert. Die Kolonie Cecilienhöhe steht seit 1996 unter Denkmalschutz.


Quellen

  • Arbeiter-Bauverein Potsdam – offizielle Webseite
  • „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.
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