Bahnhof Park Sanssouci

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Eingang des Bahnhofgebäudes mit dem Fensterbereich des Exzellenzenzimmers, August 2015

Der Bahnhof Park Sanssouci befindet sich im Potsdamer Stadteil Brandenburger Vorstadt, in unmittelbarer Nähe zum Kaiserbahnhof und dem Neuen Palais. Im Laufe der Jahrzehnte wechselte dieser Bahnhof mehrfach den Namen. Vielen Potsdamern ist noch der Name „Bahnhof Wildpark“ geläufig, welcher nach dem nahe gelegenen Wildpark benannt wurde. Ursprünglich hieß er Hofstation im Wildpark und später einfach Bürgerbahnhof, im Gegensatz zum Kaiserbahnhof. Der Bahnhof wird heute täglich von hunderten Reisenden, Pendlern und Studenten aus der nahe liegenden Universität Potsdam frequentiert. Er ist auch Ausgangspunkt von Reisegruppen und Wanderern für Touren in den nahe gelegenen königlichen Wildpark und den Park Sanssouci.

In der Geschwister-Scholl-Straße, unmittelbar unterhalb des heutigen Bahnsteigs, steht noch das alte Bahnhofsgebäude. Der Fachwerkbau aus dem Jahre 1869 ist das einzig erhaltene Bahnhofsgebäude in Potsdam aus der frühen Zeit der preußischen Eisenbahnen.

Geschichte

Damalige "Kaiserliche Hofstation" im Wildpark, 1898

Die Haltestation entstand im Jahr 1869 mit dem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn. Da die Bahnstrecke ebenerdig gebaut wurde, stand auch das Bahnhofsgebäude auf Bodenhöhe. Der Bahnhof verfügte über einen überdachten Bahnsteig, eine Empfangshalle, einen Imbisskiosk und ein Toilettenhäuschen. Auf dem Bahnhofsgartengelände befanden sich auch ein Gartenlokal und ein Eiskeller.

Das heutige Restaurant "Augustiner" wurde 1888 als repräsentatives Empfangsgebäude für Kaiser Friedrich III. errichtet. Auf einem alten Fotos ist zu sehen, dass sein Nachfolger, Kaiser Wilhelm II. vor diesem Haus Staatsgäste begrüßte. Offenbar war das Gebäude aber von Anfang an auch eine öffentliche Gaststätte, in der nur ein kleiner Raum für den Kaiser reserviert war. Das kaiserliche "Exzellenzenzimmer" mit einer kunstvoll verzierten Holzdecke ist heute frei zugänglich.

Die Bahnhofswirtschaft, 1915

1909, mit der Verlegung der Strecke über den Bahnhof Potsdam-Charlottenhof, verlor der Bahnhof Wildpark seine Funktion für den Fernverkehr. Die mit der kurz darauf erfolgten Höherlegung der Bahntrasse auf einem eigens errichteten Damm verlor das historische Bahnhofsgebäude seine Funktion. Oben, an der neuen Strecke entstand der neue Kaiserbahnhof.

Altes Bahnhofsgebäude

Der Fachwerkbahnhof ist in seiner Architektur sehr selten in der Region Brandenburg. In unmittelbare Nähe stehen noch heute historische Anpflanzungen wie Rosskastanien (Aesculus), Platanen (Platanus) und eine Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) aus dem 19. Jahrhundert, die Peter Joseph Lenné für die Gestaltung des Park Sanssouci errichten ließ.

Das denkmalgeschützte alte Bahnhofsgebäude, das die Deutsche Bahn bereits abreißen wollte, wurde im Jahr 2006 an die Stadt Potsdam verkauft. Nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf sollte es im Jahre zunächst durch den Potsdamer Kulturverein Rosenweiss e.V. genutzt werden. Dazu kam es jedoch nicht.

Die Stadt verkaufte den Bürgerbahnhof im Jahre 2010 für 275.500 Euro an den Berliner Gastronomen Josef Laggner, der das Gebäude denkmalgerecht restaurierte und als Restaurant "Augustiner"mit Biergarten im Jahre 2021 nach mehr als 10-jähriger Bauzeit wieder der Öffentlichkeit zugänglich machten.

Weitere Bilder

Quellen

  • Bahnhof Potsdam Park Sanssouci – Artikel bei der Wikipedia
  • Märkische Allgemeine Zeitung vom 07. September 2012
  • Frikassee vom Huhn lockte Potsdamer zum Bahnhof Wildpark. In: Potsdamer Neueste Nachrichten, 12. Januar 1996
  • Bürgerbahnhof öffnet als Restaurant. In: Märkische Allgemeine Zeitung vom 26.08.2021
  • Mit dem Chefdenkmalpfleger durch den Bahnhofsdschungel. Märkische Allgemeine vom 14. September 2023
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