Friedrich Ebert junior

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Friedrich Ebert, 1961
Friedrich Ebert (2. v. r.) mit anderen Häftlingen bei der Einlieferung im KZ Oranienburg, August 1933

Friedrich Ebert (* 12. September 1894 in Bremen; † 4. Dezember 1979 in Berlin), zur Unterscheidung zu seinem Vater oft mit dem Zusatz junior versehen, war Politiker der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (während der Weimarer Republik) und der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (seit 1946). Er war unter anderem Abgeordneter der Volkskammer der DDR, Mitglied des Staatsrates der DDR und Oberbürgermeister von Berlin. Er ar ein Opfer des Faschismus.

Geschichte

Die ersten Jahre

Friedrich Ebert wurde am 12. September 1894 in Bremen geboren. Sein Vater war der sozialdemokratische Politiker und spätere Reichspräsident Friedrich Ebert. Ebert erlernte den Beruf eines Buchdrucker und wurde noch vor dem Ersten Weltkrieg Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend sowie der SPD. Von 1915 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg arbeitete Ebert bei unterschiedlichen sozialdemokratischen Zeitungen. Von 1919 bis 1925 war er sogar Redakteur des „Vorwärts“, dem Zentralorgan der deutschen Sozialdemokratie. Danach war Ebert Redakteur der „Brandenburger Zeitung“ in Brandenburg an der Havel. Hier wurde er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und später sogar Stadtverordnetenvorsteher. Desweiteren gehörte er dem Vorstand des Städtetages für die Provinz Brandenburg, dem Vorstand des SPD-Bezirksvorstandes Brandenburg-Grenzmark und dem preußischen Staatsrat an. Von 1928 bis 1933 war er außerdem Mitglied des Reichstages.

Während der faschistischen Diktatur

Im August 1933 wurde Ebert wegen illegaler politischer Tätigkeit verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen bei Oranienburg verschleppt. Nach achtmonatiger Haft wurde er entlassen, stand aber bis zum Ende der Nazi-Herrschaft unter Polizeiaufsicht. Obwohl Ebert im Jahr 1939 zur Wehrmacht eingezogen wurde, arbeitete er ab 1940 beim Reichsverlagsamt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ebert Landesvorsitzender der SPD Brandenburg. Als sich die Kommunistische Partei Deutschland und die SPD in der sowjetisch besetzten Zone zur SED zusammenschlossen, wurde Ebert Mitglied des Zentralkomitees dieser Partei. Drei Jahre später erfolgte seine Berufung in das Politbüros des ZK der SED. Nach den Landtagswahlen im Jahr 1946 wurde er Präsident des Brandenburgischen Landtags. Seit der Gründung der DDR im Jahr 1949 war Ebert Abgeordneter der Volkskammer der DDR, zeitweise als Präsident oder Stellvertreter des Präsidenten. Seit 1960 war er Mitglied und ab 1971 stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates der DDR und ab 1971 Vorsitzender der SED-Fraktion in der Volkskammer. Von 1948 bis 1967 war er Oberbürgermeister von Berlin.

Für seine Arbeit wurde Ebert unter anderem mit dem Karl-Marx-Orden, dem Vaterländischen Verdienstorden und dem Großen Stern der Völkerfreundschaft ausgezeichnet. Am 5. Juli 1967 ernannte ihn der Magistrat von Berlin zum Ehrenbürger der Stadt. Diese Ehrung wurde ihm im Jahr 1992 wieder berkannt.

Friedrich Ebert starb am 4. Dezember 1979 in Berlin. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Weblinks

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