Ernst Sasse

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Ernst Sasse (* 17.11.1897, in Potsdam; † 20.6.1945, in Brandenburg) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Faschismus und ein Opfer des Faschismus.

Geschichte

Ernst Sasse wurde am 17. November 1897 in Potsdam geboren. Er beendete eine Lehre als Maschinenschlosser und erhielt später einen Meisterbrief.

Während des Ersten Weltkrieges musste Sasse seit dem Jahr 1916 Kriegsdienst leisten. Nach einer schweren Verwundung am linken Bein im darauf folgendem Jahr wurde er nicht mehr reaktiviert.

Das Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (seit 1913) trat im Jahr 1920 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei und wurde bald darauf Funktionär im Unterbezirk Berlin-Pankow. Im Jahr 1927 holte die KPD Ernst Sasse in die Partei-Zentrale. Hier war er hauptamtlicher Funktionär in der Abteilung Technik.

Mit der Machtübergabe an Hitler im Jahr 1933 reihte sich Ernst Sasse in den antifaschistischen Widerstand mit ein. Dafür bezog er ein illegales Quartier bei Genia Bischowski, einer Angestellten der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Im Auftrag der illegalen KPD-Leitung emigrierte Sasse im März 1935 nach Prag. Hier war er unter anderem als Politischer Leiter zweier Emigrantenheime tätig. Ein Jahr später arbeite er in der KPD-Abschnittsleitung Nord in Kopenhagen. Am 24. September 1937 wurde Sasse von den dänischen Behörden verhaftet und der „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt. Eine Auslieferung an das faschistische Deutschland lehnten die Behörden jedoch ab. Zu einer Verurteilung Sasses kam es vermutlich nicht, denn vom Februar 1938 bis zum November 1939 war er als Stellvertreter des Abschnittsleiters Nord tätig. In dieser Funktion war er auch verantwortlich für die Einschleusung „illegaler“ Druckschriften nach Deutschland.

Nach der Besetzung Dänemarks durch die deutsche Wehrmacht wurde Ernst Sasse am 26. Juli 1940 von der dänischen Polizei verhaftet. Nach seiner Auslieferung an die deutschen Behörden wurde er Anfang 1941 nach Deutschland verschleppt. Hier verurteilte der Volksgerichtshof Ernst Sasse am 23. Juni 1942 zu einer zwölfjährigen Zuchthausstrafe. Daraufhin wurde er in das Zuchthaus Brandenburg eingesperrt und erkrankte schwer an einer offenen Lungentuberkulose, weshalb Sasse seit dem Februar 1944 seine Haftzeit in die Krankenstation des Zuchthauses verbrachte.

Als die Stadt Brandenburg durch die Sowjetarmee befreit wurde, wog Sasse noch ganze 41 Kilogramm. Kurz darauf, am 20. Juni 1945, starb er an den Folgen der Inhaftierung.

Weblinks

Quellen

  • Deutsche Kommunisten: Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 – Autoren: Hermann Weber und Andreas Herbst; Karl Dietz Verlag Berlin, 2004; ISBN 3-320-02044-7
  • Sasse, Ernst – Eintrag bei www.ddr-biografien.de; Stand: 20. Juni 2010
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