Friedrichskirche

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Die Friedrichskirche im Jahr 1940

Die Friedrichskirche steht auf dem Weberplatz, im Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Sie fasst etwa 900 Menschen und wurde im Jahr 1753, gut zwei Jahre nach der Gründung der Kolonie Nowawes, eingeweiht.

Geschichte

Die Friedrichskirche im Jahr 2006

Die Friedrichskirche wurde am 6. Mai 1753, gut zwei Jahre nach der Gründung der Kolonie Nowawes, eingeweiht.

Architekt war der aus den Niederlanden stammende Jan Bouman, der auch am Bau des Holländischen Viertels in Potsdam beteiligt war. Acht aus ganzen Baumstämmen ausgeführte Säulen tragen beide Emporengeschosse und das Dach des Kirchenschiffes. Bis 1809 wurden hier Gottesdienste in zwei Sprachen abgehalten, auf Tschechisch für die böhmischen Weber und auf Deutsch.

Eine Besonderheit der Friedrichskirche sind die Beleuchtungskörper. Die als Blaker bezeichneten Wandleuchter wurden aus versilberten und reich verzierten Mützenschildern der Königlichen Leibgarde Friedrich II. hergestellt. Zwei davon sind bis heute im Original erhalten – es sind die an der Altarwand. Sie tragen die Inschrift „Pro Gloria et Patria“ (Für Ehre und Vaterland). Die Blaker an den Säulen wurden im Jahr 1928 auf der originalen Maschine geprägt. Sie tragen die Inschrift „Semper talis“ (Immer beständig).

Die klassizistische Farbfassung des Kirchenraumes (1987/89 rekonstruiert) entstammt der Umgestaltung zur Hundertjahrfeier im Jahr 1853 – wie auch das Altarbild (Christus mit Brot und Kelch nach Carlo Dolci), der Orgelprospekt von Carl Ludwig Gesell (Werk mit 22 Registern von 1913/1953 von Alexander Schuke) sowie die Tauffünte aus Sayner Eisenkunstguss.

Die drei Glocken sind sehr frühe Beispiele von Gußstahlglocken. Sie wurden 1857 in Bochum gegossen.

Zum Ende der DDR war die Friedrichskirche Sammelpunkt für die Opposition. Das Pfarrhaus stellte sein Dach für verschiedene Arbeitskreise, unter anderem Punks, Schwule- und Lesben- sowie Öko- und Friedensgruppen zur Verfügung. 1989 trafen sich dort auch die Gründer des Neuen Forums in Potsdam.

Links vom Eingangsportal steht das Denkmal für den böhmischen Theologen und Lehrer Johann Amros Comenius (1592–1670), der geistlicher Führer der Reformationsbewegung in Böhmen war. Er hatte sich auch für Entwicklung des Bildungswesens und die gleichberechtigte Teilnahme von Mädchen und Jungen am Unterreicht eingesetzt.

Weitere Bilder


Quellen

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