Hans-Otto-Theater

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Das Hans-Otto-Theater an der Havel, im Sommer 2006

Das Hans-Otto-Theater (kurz HOT) befindet sich in der Schiffbauergasse am Tiefen See, nahe der Humboldt-Brücke und gegenüber dem Park Babelsberg. Der moderne Theaterbau ist mit seinen palmenblattartigen Ebenen entfernt an das Opernhaus in Sydney angelehnt und seit seiner Eröffnung eines der Wahrzeichen von Potsdam.

Geschichte

Das ehem. Hans-Otto-Theater in der Zimmerstraße, Ende 2008

Bis ins Jahr 1945 besaß Potsdam ein eigenes Stadttheater im ehemaligen Königlichen Schauspielhaus. Dieses Gebäude wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört. Die Reste wurden 1966 abgetragen. In den Jahren 1948 bis 1949 spielten die Schauspieler im damaligen Schloßtheater des Neuen Pailais. Im Jahr 1949 eröffnete das Potsdamer Theater – ebenfalls nur als Provisorium geplant – eine Spielstätte in den Räumen des ehemaligen Gesellschaftshauses „Zum Alten Fritz“, in der Zimmerstraße 10. Im westlichen Teil des Gebäudes wurde das Theater eingerichtet, während der östliche Teil wieder Gaststätte wurde und den Namen Theaterklause erhielt. Im Jahr 1952 erhielt das Theater den Namen des Berliner Schauspielers Hans Otto, der 1933 ermordet wurde und ein Opfer des Faschismus war. Diese Spielstätte wurde bis zum Jahr 1991 als Theater genutzt. Nach umfangreichen Umbauten und Sanierungsmaßnahmen befinden sich seit 2017 in den Räumen des ehemaligen Theaters (einschließlichen in den dahinterliegenden Neubauten) das Wissenschafts- und Restaurierungszentrums der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG).

Es gab bereits im Jahr 1968 Pläne vom SED-Politbüro für einen Theater-Neubau auf dem Alten Markt. Aber diese fielen im Jahr 1971 dem Wohnungsbauprogramm zum Opfer. Im Jahr 1984 wurde vom DDR-Ministerrat entschieden, dass bis zum Jahr 1993 auf dem Alten Markt der Neubau errichtet wird. Erst im Jahr 1989 wurde der Grundstein für das neue Theater gelegt und mit dem Bau begonnen. Den Rohbau ließen die Stadtverordneten im Jahr 1991 jedoch wieder abreißen, um den historischen Grundriss der Potsdamer Mitte für die Zukunft zu erhalten und den Weg für den Wiederaufbau des Stadtschlosses offen zu halten. Um jedoch eine provisorische Spielstätte für die Zeit bis zum Neubau der Spielstätte an der Schiffbauergasse zu haben, hat man 1992 ein provisorisches Theater aus Stahl und Blech in architektonisch praktischer Bauweise am Alten Markt errichtet. Dieses Theater erhielt von den Potsdamern unter anderem den Spitznamen „Blechbüchse“ und sollte ursprünglich nur für 5 Jahre als provisorische Spielstätte dienen. Letztendlich dauerte es 14 Jahre bis zur Fertigstellung des neuen Theaters, da erst im Jahr 1999 die Entscheidung für den Standort eines neuen Theaters an der Schiffbauergasse fiel.

Im Jahr 2003 wurde der Grundstein in der Schiffbauergasse gelegt und im Jahr 2006 konnte das neue Hans-Otto-Theater, mit Platz für 469 Zuschauer, eröffnet werden. Die neue Spielstätte am Kulturstandort Schiffbauergasse wurde von dem Kölner Architekten Gottfried Böhm projektiert, der sich in einem Wettbewerb gegen 13 Mitbewerber durchgesetzte. Wegen des experimentellen Entwurfs und der ausladenden Betonschalen zur Havelseite hatte der Neubau schon in der Planungsphase seinen Spitznamen weg: Muschel. Übrigens ist in den Bau auch die Stahlhülle eines Gasometers des ehemaligen Gaswerkes Potsdam, welches hier seinen Standort hatte, einbezogen worden. In ihm wurde der Wirtschaftshof eingerichtet.

Für die Entwicklung der Schiffbauergasse zum wichtigsten Kulturstandort der Stadt Potsdam wurden etwa 100 Millionen Euro öffentliche Mittel ausgegeben, etwa die gleiche Summe sind private Investitionen. Der Theaterneubau ist dabei das größte Projekt. Auf dem weitläufigen Gelände der ehemaligen Leibgarde-Husaren-Kaserne befinden sich auch noch das Jugendtheater, eine Probebühne und der Fundus für des Hans-Otto-Theaters.

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Weblinks

Quellen

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