Leibgarde-Husaren-Kaserne

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Die ehemalige Kaserne, um 2006

Die Leibgarde-Husaren-Kaserne im Potsdamer Stadtteil Berliner Vorstadt ist ein trutziger Bau in der Berliner Straße 27.

Geschichte

Das Gebäude mit den markanten Zinnen ist so groß, dass man ihn kaum auf einen Blick erfassen kann. 136 Meter misst er in der Länge – um 1840 war das eine Sensation. Erstmals wurde ein ganzes Regiment Husaren, es war das Leibgarde-Husaren-Regiment mit über 600 Mann, in einem einzigen Gebäude untergebracht. Die anderen stadtbildprägenden Kasernen Potsdams wurden im Kaiserreich gebaut.

Den Befehl zum Bau der Kaserne gab König Friedrich Wilhelm III.. Das Gebäude wurde zwischen 1839 und 1842 errichtet. Es wurde von dem Direktor der preußischen Militärbauverwaltung Johann Georg Carl Hampel unter Mitwirkung von Karl Friedrich Schinkel projektiert. In der Abschlussphase des Baus wurde auf Wunsch von Friedrich Wilhelm IV. noch ein weiterer Experte hinzugezogen: Ludwig Persius. Er veredelte den Bau mit einem Zinnenkranz, der dem Bau einen wehrhaften Anschein verlieh. Das Hauptgebäude wird bis heute als Sitz des Kreiswehrersatzamtes militärisch genutzt. Bereits zu DDR-Zeiten befand sich dort in einem Teil des Gebäudes das Wehrkreiskommando, ein anderer Teil wurde von der Sowjetarmee genutzt.

Der Bau einer so großen Kaserne war symptomatisch für den Wandel im Militär: weg von der Einquartierung der Soldaten bei den Bürgersleuten hin zu Kasernierung. Die Truppe war leichter zu disziplinieren und konnte intensiver ausgebildet werden. Gleichzeitig erfolgte mit den Neubauten eine Verlagerung des Militärs aus der Altstadt heraus. Auch das war von Vorteil, denn im Bornstedter Feld und der Döberitzer Heide befanden sich Übungsplätze, auf denen großflächige Manöver stattfinden konnten und auch Artillerie-Übungen möglich waren.

Zur Leibgarde-Husaren-Kaserne gehörten zahlreiche Nebengebäude, wie die Reithallen. Die älteste Halle wurde von Schinkel geschaffen - die Schinkelhalle. Weitere Nebengebäude waren ein Offizierskasino und ein Lazarett. Heute befindet sich auf diesem Gelände der Kulturstandort Schiffbauergasse.

Quellen

  • „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.
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