Krongut Bornstedt

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Krongut Bornstedt, Frühjahr 2007

Das Krongut Bornstedt befindet sich im Potsdamer Stadtteil Bornstedt, in der Ribbeckstraße 6/7, in unmittelbarer Nähe des Parks von Sanssouci. Es gehört zum Weltkulturerbe.

Nach der denkmalgerechten Restaurierung des Krongutes wird es touristisch genutzt. Hier befinden sich unter anderem das Potsdamer Zinnfigurenmuseeum, die Hofbrauerei, die Hofbäckerei, der Hofflorist, sowie zahlreiche andere Geschäfte und Gastronomien.

Geschichte

Die Geschichte des Krongutes reicht weit zurück. Im Jahr 1157 erhielt Esicus de Burnenstede, ein Adliger aus dem Gefolge Albrechts I., nach Eroberung des Havellandes den Flecken als Lehen. Er benannte ihn nach seinem Geburtsort Burnstedt (Dorf an einem Brunnen) bei Eisleben im Harz. Um 1330 errichtete dann die Familie Gröben dort das Rittergut Bornstedt, von dem heute noch die alten Gewölbe im Herrenhaus, im Weinkeller, Zeugnis ablegen. 1689 entstand neben dem Herrenhaus eine Brennerei und später auch eine Brauerei, die allerdings 1841 wieder aufgegeben wurden.

1846 wurde das alte Krongut durch einen Brand zerstört. Lediglich ein Teil des Herrenhauses blieb erhalten. König Friedrich Wilhelm IV. ließ noch im selben Jahr auf den Grundfesten des ehemaligen Rittergutes rund um das Herrenhaus ein italienisches Dörfchen errichten und durch Peter Joseph Lenné in die Landschaft einbetten. Späteren Generationen des preußischen Adels diente das Gut dann als beliebter Landsitz. Ab dem Jahr 1867 bewirtschafteten die Hohenzollern den Hof als Mustergut, wo sie unter anderem Milchwirtschaft und Hühnerzucht betrieben. Vor allem das Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm und seine englische Frau Victoria brachten dem einfachen Bornstedter Dorfleben viel Sympathie entgegen. Es fanden ausgelassene Kinderfeste statt, an denen die Dorfjugend ebenso teilnehmen durfte, wie die Kinder des Kronprinzenpaares.

Prinzessin Feodora (1847–1910), jüngste Schwester der Kaiserin Auguste Victoria (1858–1921), zog 1903 in das Krongut ein. Sie entwickelte Bornstedt zu einem Künstlerhof mit Schriftstellern, literarischen Zirkeln und Malern. Nach ihrem Tode blieb das Gut zunächst unbewohnt. Nach der Novemberrevolution von 1918 wurde das Krongut Bestandteil des Reichswehrfiskus, der die Interessen der einstigen Hofkammer wahrnahm. 1927 wurde das Herrenhaus in ein Wohnhaus für vier Familien umgewandelt und dazu entsprechend umgebaut.

Nach 1945 wurde Kronprinz Wilhelm von Preußen (1882–1951) noch als Eigentümer geführt. Er war der älteste Sohn von Kaiser Wilhelms II. Das Krongut wurde durch die Rote Armee beschlagnahmt und später an das Land Brandenburg übergeben. Bis 1990 hatte das Bezirkskomitee für Landtechnik hier seinen Sitz. Das Grundstück wurde für verschiedene Zwecke genutzt und mit Nebengebäuden bebaut. Dadurch ging der ursprüngliche Charakter des Bauensembles verloren.

Quellen

  • Krongut Bornstedt – Seite bei Potsdam.de
  • Krongut Bornstedt – Artikel bei der Wikipedia
  • Michael Bienert, Elke Linda Buchholz: Stille Winkel in Potsdam, Ellert & Richter Verlag, S. 36; ISBN 9-783831-903481
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