Kulturstandort Schiffbauergasse

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Das Hans-Otto-Theater, im Sommer 2006

Das Erlebnisquartier Schiffbauergasse befindet sich in der Berliner Vorstadt zwischen der Berliner Straße und dem Tiefen See – in Sichtweite vom Flatowturm und vom Funkturm auf dem Schäferberg.

Der ehemalige Standort eines Dampfschiffbauers war lange Zeit ein Militär- und Industriestandort, an dem sich Anfang der 1990er Jahre zahlreiche freie Kulturträger ansiedelten. Nach aufwändiger Sanierung des gesamten Areals dominiere die kulturellen Akteure des Standortes das Geschehen in der Schiffbauergasse. Dazu zählen in erster Linie das städtische Hans-Otto-Theater, die fabrik Potsdam, das T-Werk, das Waschhaus, das museum FLUXUS+ und seit Sommer 2011 primadonna kultur und bildung.

Weitere Details

Waschhaus im März 2013

Die Symbiose aufwändig sanierter, historischer Bauten und zukunftsweisender Neubauten prägen die Gestalt des Standortes, zum Beispiel die Leibgarde-Husaren-Kaserne, das Offizierskasino, die Villa Thummeley, der Büroturm des ehemaligen Oracle-Firmensitzes, das VW-Design-Center, die ehemalige Zichorienmühle und der Neubau des Hans-Otto-Theaters.

Historisches Kernstück des Standortes ist die historische Infrastruktur, mit Pferdeställen, vier Reithallen und der ehemaligen Garnisons-Dampfwäscherei. Das Besondere: Die erste Reithalle von 1823 entstand nach dem Entwurf des Baumeisters Karl Friedrich Schinkel. Dieser hat nicht nur herausragende Bauten wie die Nikolaikirche oder die Neue Wache (in Berlin) geschaffen, sondern auch zahlreiche Funktionsbauten. Schinkel plante die ursprünglich H-förmige Anlage der Ställe der Leibgarde-Husaren-Kaserne, von denen zwei Reitplätze umschlossen wurden. Diese „Schinkelhalle“, ein klassizistischer Putzbau mit einem beeindruckenden, offenen Holzdach, ist heute Veranstaltungshalle und steht für verschiedenste Nutzungen zur Verfügung. Auch die Bauten des ehemaligen Gaswerkes sind in die Sanierung des Areals einbezogen worden; so wurde der ehemalige Koksseparator von 2002 bis 2020 zum Firmensitz des IT-Giganten Oracle, ein alter Gasometer bildet den Wirtschaftshof des Theaterneubaus und die ehemalige Maschinenhalle ist bereits komplett umgebaut zum Tanztheater, der fabrik Potsdam.

Die „John Barnett“, um 2007

Mit viel Einsatzbereitschaft und Liebe zum Standort hat auch das Restaurantschiff „John Barnett“ hier angelegt, welches durch seinen Typus als ehemaliges Partikulierschiff (ein selbst- oder eigenständig betriebenes Binnenschiff) dem Platz gerecht wird, und mit der Namenswahl „John Barnett“ dem Gründer der Schiffbauergasse das einzige Denkmal in Potsdam setzt.

Damit wird auf Dauer das eingerichtet, was in den Jahren 1991 und 1992 mit einer Hausbesetzung begann. Junge Künstler zog das verlassene Kasernengelände magisch an. Schon lange vor dem Theaterneubau war das Gelände an der Schiffbauergasse ein Ort kreativen Schaffens. Künstlergruppen bespielten die leerstehenden Hallen. Sie etablierten Tanz, Theater, Ausstellungen, Partys und Musik. So entwickelte sich die Schifferbauergasse zu einem Veranstaltungsort für einige der wichtigsten Kulturfeste und -ereignisse in Potsdam. Dazu zählen unter anderem die Potsdamer Tanztage, die der Schiffbauergasse Open Air Kinosommer, das Festival für junges Theater in Europa UNIDRAM und das 24-Stunden-Kulturevent STADT FÜR EINE NACHT.

Weblinks

Kultureinrichtungen in der Schiffbauergasse

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