Loggia Alexandra

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Loggia Alexandra, 2005

Die Loggia Alexandra ist ein Belvedere auf dem Böttcherberg im Park Glienicke. Sie steht oberhalb des ehemaligen Dorfes Klein Glienicke, welches heute zu Potsdam gehört. Die Loggia ist Bestandteil des Weltkulturerbes der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft und steht unter dem Schutz der UNESCO.

Der eher schlichte und einstöckige Ziegelbau ist im Stil der florentinischen Frührenaissance errichtet worden. Der Innenraum ist mit Holz getäfelt und mit Wandgemälden geschmückt, welche an altrömische Fresken erinnern. Der Fußboden besteht aus Marmor. Mittig stand auf einem Podest die Marmorbüste der Lieblingsschwester von Prinz Carl. Als Prinzessin Charlotte den russischen Zaren heiratete, nahm sie den Namen Alexandra Feodorowna an. Dieser Name ALEXANDRA, der auch an der Tür in der gebogenen Rückwand steht, ist für die Aussichtspavillon bezeichnend. Diese Tür führt zu einem kleinen Gang, der den Pavillon mit einem Rundbau an der Rückseite verbindet. In dem Rundbau befindet sich eine Wendeltreppe aus Granit, die auf eine Aussichtsplattform mit Brüstungen führt. Von hier fiel der Blick durch Sichtachsen zum Schloß Babelsberg und zur Potsdamer Innenstadt. Leider sind diese Sichtachsen heute zugewachsen.

Die einst offene „Säulenhalle“ kann heute nicht mehr betreten werden. Durch eine Wand aus Sicherheitsglas wird der Zugang verwehrt und das Innere geschützt. Jedoch ist der Blick durch das Glas auf die Schönheit der Loggia möglich.

Geschichte

Loggia Alexandra, Gemälde von 1874

Prinz Carl ließ diesen Aussichtspavillon, der auch für Teegesellschaften genutzt wurde, ab dem Jahr 1870 errichten zur Erinnerung an seine 10 Jahre vorher verstorbene Lieblingsschwester. Der Potsdamer Hofbaumeister Ernst Petzholtz und der Bildhauer Alexander Gilli lieferten entsprechende Entwürfe. Die Bauausführung lag in den Händen von Ludwig Persius.

Nach dem Tode von Prinz Carl im Jahr 1883 wurde der Park und seine Gebäude nicht mehr genutzt. Dadurch nagte der Zahn der Zeit an den Bauwerken. Im Park wucherten die Pflanzen, wodurch die Sichtachsen verloren gingen. Ein Teil der von Prinz Carl gesammelten Kunstwerke wurden gestohlen. So verschwand auch die Büste der Prinzessin Charlotte unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkrieges. Granateinschläge und Einschüsse von Handfeuerwaffen beschädigen die Loggia am Ende des Krieges. Weitere Zerstörungen erlitt der Pavillon durch Jugendliche um die 1960er Jahre. Es wurden Kochstellen angelegt, die Mosaikgemälde herausgebrochen und die Wände bemalt.

Erst im Jahr 1997 begann die aufwändige Restaurierung der Loggia. Durch umfangreiche kunsthistorische Forschungen und Tests im Vorfeld der Arbeiten konnten die Mosaike, Fresken und andere zerstörte Teile des Bauwerkes wieder in den Originalzustand versetzt werden. Der Einbau einer Sicherheitsglaswand schützt zukünftig das Innere des Pavillons vor Witterungseinflüsse und mutwilliger Zerstörung. In den neunziger Jahren schließlich wird die Loggia Alexandra umfassend restauriert. Es gelingt sogar, die Wandmalereien wiederherzustellen. Im Oktober 2001 können diese Arbeiten schließlich erfolgreich abgeschlossen und der so lange vergessene kleine Pavillon auf dem Böttcherberg wieder geöffnet werden.

Quellen

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