Nattwerder

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Die Kirche von Nordwesten, 2011

Nattwerder ist ein Oststeil von Potsdam und liegt im Nordwesten der Stadt, direkt an der Wublitz, einem Nebenarm der Havel. Der Ortsname stammt aus dem ostniederdeutschen Dialekt, auch Märkisch-Plattdeutsch genannt, zurück und bedeutet „Nasse Insel“. Die einzige Sehenswürdigkeit des Ortes ist seine Dorfkirche.

Die Ansiedlung hat heute ungefähr 40 Bewohner, worunter sich immer noch Nachfahren der einstigen Schweizer Kolonisten befinden. Außerdem wurde der Ort als Flächendenkmal eingestuft und untersteht somit besonderem Schutz.

Geschichte

Nattwerder wurde nach dem 30-jährigen Krieg (1618-1648) durch den preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm angelegt. Die verwüstete und entvölkerte Mark Brandenburg benötigte dringend neue Einwohner zum Wiederaufbau des Landes. Daher warb der so genannte Große Kurfürst Kolonisten an, die sich in der Mark ansiedeln sollten. Dazu gewährte er ihnen Glaubensfreiheit und bot zahlreiche Privilegien an. 1685 kamen die ersten Kolonisten. Sie stammten aus Bern in der Schweiz. Doch der Beginn war sehr hart. Die Siedlung trug nicht von ungefähr den Namen „Nasse Insel“. Es galt als erstes, das Gebiet im Golmer Luch trocken zu legen. Obwohl viele Familien fort zogen, war die Ansiedlung erfolgreich. Der Kurfürst ließ aus Dankbarkeit für die Kolonisten eine Kirche bauen, deren Baukosten er selbst übernahm. Die Kirche wurde 1690 eingeweiht. 1939 wurde Nattwerder nach Potsdam eingegliedert. Mit der Gebietsreform von 1952 gehörte Nattwerder als Ortsteil zur nördlich gelegenen Gemeinde Grube. Mit der angeordneten Gebietserweiterung von Potsdam von 2013 wurde Grube, und somit auch Nattwerder, zu einem Ortsteil der brandenburgischen Landeshauptstadt.

Quellen

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