Parkoper

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Wohnhaus, ehemaliger Eingang zur Parkoper, Sommer 2020
Parkoper mit Drachenhaus, Sommer 2020

Die „Parkoper von Sanssouci" wurde zwischen Drachenhaus und Maulbeerallee von den Potsdamer Architekten von Estorff & Winkler geplant. Die Anlage sollte ähnlich wie ein Amphitheater – mit tieferliegender Bühne und einem aufsteigenden Halbrund für das Publikum – angelegt werden. Am 31. März 1947 schlossen die Drachenhaus-Pächter Wilhelm und Olga Hoffmann den Vertrag über den Bau einer Freilichtbühne auf eigene Kosten mit der Provinzialregierung Landes Brandenburg.

Wegen des Bodenreform-Bauprogramms wurde dem Pächter-Ehepaar 1949 sämtliche Bautätigkeit an der fast fertiggestellten Freilichtbühne untersagt. Die Hoffmanns boten die Bühne dem Brandenburger Kunst-Ministerium zum Kauf vergeblich an. Auch der Rat der Stadt Potsdam zeigte zu diesem Zeitpunkt kein Interesse an der Übernahme der Bühne. Das Paar ging 1951 nach Westberlin.

In Vorbereitung der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1951 in Berlin ist auch die Parkoper von Sanssouci als Austragungort gefragt. Mit einer aufwändigen Kampagne wurden studentische Arbeitseinsätze zur Fertigstellung der Freilichtbühne organisiert. Die „Märkische Volksstimme“ (MV) (heute MAZ) vom 8. August 1951 berichtete über Auftritte der Zwickauer Kumpels, von Harzer Jugendfreunden und den temperamentvollen Liedern italienischer Gäste.

1953 geht die Naturbühne, die nun „Freilichtbühne der Weltjugend – Parkoper Sanssouci“ heißt, in die Treuhänderschaft der Stadt über. Rechtsträger sind die Staatlichen Schlösser und Gärten von Potsdam-Sanssouci.

Als 1973 die zentral gelegene Freundschaftsinsel mit Bühne für die X. Weltfestspiele ausgebaut wurde, folgte auf Beschluss des Rates der Stadt Potsdam 1974 die Aufgabe der Parkoper. Das ehemalige Eingangshäuschen wurde zu einem Wohnhaus mit drei Zimmern umgebaut, die Freilichtbühne als Garten angelegt. Heute ahnt man nicht, dass an diesem romantischen Ort – zwischen Drachenhaus und Maulbeerallee – Theater gespielt wurde.


Aufführungen

  • Berliner Staatsoper mit dem „Dornröschen“-Ballett
  • Kleist-Theater Frankfurt an der Oder mit Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ und mit Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“
  • Hans-Otto-Theater nutzte die Parkoper als Spielstätte für Operettenaufführungen „Der Zigeunerbaron“ oder „Gasparone“, aber auch für die Oper von Carl Maria von Weber „Der Freischütz“.


Quellen

  • Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung, 22.03.2012 „Intendant Meyer hoch zu Ross – vor 65 Jahren schlug die Geburtsstunde von Sanssoucis Parkoper" von Karin Markert
  • Kleine Reihe zur Geschichte der Brandenburgischen Landeshochschule/Pädagogischen Hochschule/Universität Potsdam; Band 1 „Die bittere Vorgeschichte der Geburt einer Hochschule in Potsdam-Sanssouci", Autor und Herausgeber Prof. Dr. Ludwig Brehmer, November 2012
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