Haus der Offiziere

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Straßenseite mit Lenin-Denkmal, 1990 ©

Das ehemalige Haus der Offiziere (vollständiger Name: „Haus der sowjetischen Offiziere“; früher „Thalia-Theater“ bzw. „Konzerthaus“ genannt) steht am Rand der Jägervorstadt von Potsdam, in der Hegelallee Nummer 25-26, unweit der Schopenhauerstraße. Das ehemalige Kulturhaus ist heute (Februar 2010) baufällig und die Inneneinrichtung völlig zerstört.

Geschichte

Der Konzertsaal, um 1900‎

Im Jahr 1865 wurde auf dem Gelände in der damaligen Straße An der Mauer – auf der Grundlage der seit dem frühen 19. Jahrhundert in der Jägervorstadt vorhandenen Gartenhäuser – ein Saalbau errichtet. Im November 1869 wurde diesem Theater- und Konzerthaus der Name „Thalia-Theater“ gegeben, welches als Bühne des gleichnamigen Vereins diente und nicht zu verwechseln ist mit dem Thalia Lichtspieltheater in Babelsberg. Da sich in unmittelbarer Nähe der Friedensteich befand und die im Kino gezeigte Filme oftmals recht frivol waren nannte der Potsdamer Volksmund das Theater auch „Teichbums“.

Zwischen den Jahren 1890 und 1900 wurde das Konzerthaus errichtet. Im Jahr 1924 wurde die Decke des großen Saales aufwendig verschalt. Am 31. Oktober 1929 wurde das Konzerthaus nach einem Um- und Neubau nach Plänen des Architekten Gustaw Kattwinkel, aus Berlin-Grunewald, wiedereröffnet. Es besaß nun ein Konzertsaal für 1.200 Besucher, mehrere Fest- und Vereinsräume, Dachterrassen und zwei Gärten für die Freiluftbewirtung. Im Konzertaus gastierte unter anderem die Berliner Philharmonika und Pau Lincke.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konfiszierte die Sowjetarmee das gesamte Gelände. In dem Gebäude wurde das „Haus der sowjetischen Offiziere“ eingerichtet. Es stand – wie der Name schon andeute – ausschließlich den Offizieren der Sowjetischen Armee zur Verfügung. Später durfte auch die Potsdamer Bevölkerung die Einrichtungen des Hauses nutzen. Hier gab es neben dem Kino auch eine Bibliothek, eine Diskothek und eine Gaststätte.

Zum 50. Todestag von Wladimir Iljitsch Uljanow, auch bekannt als „Lenin“, wurde im Jahr 1974 im Vorgarten des Hauses ein Denkmal errichtet. 30 Jahre später wurde die Skulptur – bis auf den Sockel – durch die Norddeutsche Boden AG abgebaut, gereinigt und eingelagert. Zum Umgang mit dem von der Sowjetischen Armee hinterlassenen Denkmal hatte es zuvor einen Parteienstreit gegeben.

Seit der Wende, im Jahr 1989, wechselte das Haus der Offiziere mehrmals den Eigentümer. Ab 2004 war die „Norddeutsche Boden AG“ Eigentümer des Grundstücks – welche das Werner-Alfred-Bad sanierte und umfunktionierte. Auf dem Gelände wurden Seniorenwohnungen gebaut.

Quellen

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