Theodor Echtermeier

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Theodor Echtermeier' (* 23.10.1863, in Marienberg; † 28.5.1932, in Berlin) war Direktor der Königliche Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam, Wegbereiter zur Einrichtung eines gärtnerischen Hochschulstudiums und legte die Grundlagen für die neuzeitliche Gartenbauwissenschaft.

Nach ihm wurde die Theodor-Echtermeier-Straße in Potsdam am Bornstedter Feld benannt.

Geschichte

Theodor Echtermeier wurde am 23. Oktober 1863 im westpreußischen Marienburg als Sohn eines Juristen geboren. Ab 1882 begann er eine gärtnerische Berufsausbildung an einer Baumschule in Danzig und wechselte 1884 an die damalige Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam. Hier bestand er 1889 das Examen als Obergärtner.

Im Folgejahr nahm Theodor Echtermeier eine Tätigkeit als Lehrer und Obergärtner an der neu gegründeten Obst-, Wein- und Gartenbauschule im schweizerischen Wädenswil auf. Von hier wurde er wurde zum Leiter der Königlichen Gärtnerlehranstalt am Wildpark und Inspektor für die Gartenanlagen berufen. Nach entsprechender Order wurde er 1899 zum Königlichen Gartenbaudirektor an der Lehranstalt ernannt. Von diesem Zeitpunkt an erschienen aus seiner Feder Publikationen in denen er seine Erfahrungen und Erkenntnisse als Wissenschaftler der Gartenkultur darstellte. Als die Einrichtung der Gärtnerlehranstalt 1903 nach Dahlem wechselte siedelte er mit der Familie dorthin. Auch in den schweren Jahren des Ersten Weltkrieges blieb er seinem Anspruch an eine enge Verbindung von solider Wissensvermittlung gepaart mit vielseitiger gärtnerischer Praxis treu. Im Jahre 1916 wurde er zum Landesökonomierat ernannt.

Ab 1924 wirkte Theodor Echtermeier neben seinen Leitungsaufgaben in der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau auch als Mitglied des Senates der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin und zugleich Honorarprofessor. Im Jahr darauf begründete er, im nahe gelegenen Großbeeren ein Forschungsprojekt auf Moorversuchsfeldern zur Überprüfung der gärtnerischen Nutzbarkeit. Heute befindet sich auf diesem Gelände das Institut für Gartenbau der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin. Seinem Wirken sind vor allem die Fundierung von gärtnerischer Fachausbildung und die Einrichtung eines gärtnerischen Hochschulstudiums zu verdanken. Kurz bevor er 1929 in den Ruhestand trat wurde ein solcher Studiengang an der landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin eingerichtet.

Am 28. Mai 1932 verstarb Theodor Echtermeier in Berlin. Er wurde auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt.

Publikationen

  • Die Königliche Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam 1824-1899. Festschrift. Verlagsbuchhandlung Paul Parey Berlin 1899;
  • Bericht über die Provinzial-Obst-Ausstellung Potsdam 1901 u. über d. Verhandlungen des im Anschluß an d. Ausstellung am 30. Sept. u. 1. Okt. 1901 abgehaltenen Obstbau-Kongresses: Mit Unterstütz. d. Kgl. preuß. Min. f. Landwirtschaft. hrsg. von d. Geschäftsführung;
  • Gartenbau auf Moorboden. Ein Beitrag zur Ausnutzung unserer deutschen Moore durch gärtnerische Kulturen. Berlin 1911; Berichte über Landwirtschaft H. 22;
  • Bericht der Königl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem bei Steglitz-Berlin (früher Wildpark) für die Jahre 1906 und 1907, Berlin 1908;

Quellen

  • Utz Hoffmann, Naturforscher, edition q Verlag, Berlin 1992;
  • Johannes Reinhold: Echtermeyer, Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S.273;
  • Zum 90. Geburtstage Theodor Echtermeyers. In: Archiv für Gartenbau Bd. 1, 1953, S. 385;

Weblinks

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