Villa Metz

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Die Villa Metz, ursprünglich von den Potsdamern „Weiße Villa“ genannt, später als „Villa Kameke“ und von 2000 bis 2017 als „Villa Wunderkind“ bezeichnet, befindet sich in der Berliner Vorstadt von Potsdam, in der Seestraße 35–37, gegenüber dem Marmorpalais, am Heiligen See. Die Villa, die eine Wohn- Nutzfläche von 1.200 Quadratmetern hat, steht seit Mai 2005 unter Denkmalschutz.

Geschichte bis 1945

Die Gattin des Amtsgerichtsrates Otto Metz, Wanda Metz, hatte dem Architekten Paul Renner den Auftrag gegeben, ein Gebäude im Stil der italienischen Renaissance zu errichten, das mit dem gegenüberliegenden Marmorpalais harmoniert. So entstand im Jahr 1908 ein vornehmer, auf das Wasser ausgerichteter Bau. Vom Volksmund wurde das Bauwerk wegen seines Aussehens „Weiße Villa“ genannt. Die Villa ging in den 1920er Jahren in den Besitz des Senatspräsidenten des Preußischen Verwaltungsgerichts Karl Otto von Kameke über, weshalb sie dann als „Villa Kameke“ bezeichnet wurde.

Von Ende 1943 bis zu seiner Verhaftung am 29. Juli 1944 im Haus des Mitteleuropäischen Wirtschaftstags in der Fasanenstraße 28 in Berlin-Charlottenburg durch die Gestapo fand hier der deutsche Diplomat (bis 1938 in Rom) Ulrich von Hassell (1881-1944) wegen der andauernden Luftangriffe auf Berlin zeitweilig Unterschlupf. Ihm wurde Mitwisserschaft beim Attentatsversuch auf Adolf Hitler durch Claus Schenk von Stauffenberg (1907-1944) vorgeworfen. Am 8. September wurde er nach zweitägiger Verhandlung unter Vorsitz von Roland Freisler vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und zwei Stunden später in Plötzensee mit einer Drahtschlinge erhängt.

Geschichte nach 1945

Ab 1958 hatte die Britische Militärverbindungsmission (BRIXMIS) in der Villa ihren Sitz. Nach der politischen Wende zogen die Briten im Dezember 1990 aus. Das Gebäude wurde 1999 – als die erste von drei Villen (Villa Rumpf, Ludwig-Richter-Straße 17 im Jahr 2000 und Landhaus Rubinski/Haus der Lehrer in der Seestraße 45 im Jahr 2005) – von dem Modemacher Wolfgang Joop gekauft.

Bis 2001 wurde das Haus mit hohem finanziellen Aufwand nach den Plänen des Architekten Josef Paul Kleihues in postmodernem Stil umgebaut (einschließlich einer Schwimmhalle) - den Denkmalschutz erhielt das Gebäude erst im Juni 2005 mit der Objektnummer 5000 09156670. Dort wurde auch seine Firma „Wunderkind Art“ gegründet, was der Villa auch den neuen (inoffiziellen) Namen Villa Wunderkind gab, der in goldfarbener Schrift über dem Eingangsportal auf der Straßenseite angebracht wurde. Ab 2003 war die Villa neben dem Wohnort von Wolfgang Joop auch Sitz seiner Wunderkind Verwaltungs GmbH.

Im Jahr 2017 verkaufte Joop die Villa, einschließlich dem Grundstück, an die gemeinnützige Hasso-Plattner-Stiftung (HPS), die nach Renovierung und teilweisem Umbau/Rückbau im Innern die Villa als Verwaltungssitz (Büros) der Stiftung nutzt. Seitdem hat das Haus wieder die offizille Bezeichnung "Villa Metz".

Villa Metz - Straßenseite Juli 2018
Villa Metz - Seeseite Juli 2018

Weitere Bilder

Die Villa, Anfang 2001

Quellen

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