Wilhelm Staab

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Wilhelm Staab (* 28.12.1863, in Büdingen; † 05.10.1933, in Potsdam) war ein deutscher Politiker sowie erst Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und später der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD).

Geschichte

Wilhelm Staab wurde am 28. Dezember 1863 in Büdingen geboren. Er besuchte von 1869 bis 1877 die Volksschule in Büdingen und absolvierte anschließend eine Lehre als Schuhmacher in Frankfurt am Main. In diesem Beruf arbeitete Staab mehrere Jahre in verschiedenen Städten des Deutschen Reiches, ab 1884 in Potsdam. Später machte er sich mit einem Zigarrengeschäft selbständig.

Um das 1885 wurde Staab Mitglied der Sozialdemokratische Partei Deutschlands und gehörte hier zum linken Flügel der Partei. Seine politische Arbeit trug dazu bei, daß Karl Liebknecht 1912 im Kaiserwahlkreis zum Reichstagsabgeordneten gewählt wurde. Aus diesem Flügel entstand während des Ersten Weltkrieges die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschland, der sich Staab auch umgehend anschloß. In den Revolutionsjahren von 1918/19 war Wilhelm Staab Arbeiterrat, Mitglied des Provinzarbeiterrates und wurde Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Potsdam. Hier war er als unbesoldeter Stadtrat tätig. Außerdem wurde er als Abgeordneter der USPD bei den Wahlen 1919 in die Weimarer Nationalversammlung gewählt.

Im Juni 1920 wurde Wilhelm Staab als USPD-Mitglied für den Wahlkreis Potsdam I in den Reichstag gewählt. Als sich die USPD in dieser ersten Legislaturperiode der Weimarer Republik aufspaltete – der weitaus größte Teil der Partei schloß sich der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an – wurde Staab wieder Mitglied der SPD. Im Mai 1924 verlor Staab bei den Reichstagswahlen sein Mandat, kehrte jedoch durch die Wahlen vom Dezember desselben Jahres in den Reichstag zurück. Dieses Mandat behielt er bis zum September 1930.

Wilhelm Staab starb am 5. Oktober 1933 in Potsdam und wurde auf dem Neuen Friedhof in der Heinrich-Mann-Allee beigesetzt.


Quellen

  • „Besonders jetzt tu deine Pflicht!“ – Kurze biografische Darstellungen über antifaschistische Widerstandskämpfer, die in der Stadt und im Kreis Potsdam lebten und wirkten; Herausgeber: Kreiskomitee Potsdam der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR, 1988; S. 89
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