Willy Sägebrecht

Aus PotsdamWiki

Willy Sägebrecht, 1933

Willy Sägebrecht (* 21. Februar 1904 in Groß Schönebeck; † 8. April 1981 in Berlin) war ein Politiker der KPD und der SED, Widerstandskämpfer sowie Opfer des Faschismus.

Geschichte

Willy Sägebrecht wurde am 21. Februar 1904 in Groß Schönebeck geboren. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete er als Land- und Industriearbeiter. Im Jahr 1920 trat er dem freigewerkschaftlichen Deutschen Holzarbeiterverband und der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) bei. Außerdem war er im Arbeitersport aktiv. Drei Jahre später trat er zum Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD) über und wurde Mitglied beim Rotfront-Kämpferbund (RFB). 1925 wurde er Mitglied der Kommunistische Partei Deutschland (KPD). Willy Sägebrecht wurde Stadtverordneter in Liebenwalde, Mitglied des Kreistages von Niederbarnim und leitete von 1929 bis 1931 den Unterbezirk Nord der KPD Berlin-Brandenburg. Außerdem war er seit 1929 Instrukteur im AM-Apparat (Antimilitärischer Apparat der KPD). Nach einem Funktionärskurs in Moskau 1930/31 wurde er Instrukteur der KPD Berlin-Brandenburg. Seit 1932 vertrat er als Abgeordneter die KPD im Preußischen Landtag.

Nach dem Machtantritt der Hitlerfaschisten wurde Willy Sägebrecht am 4. April 1933 verhaftet. Trotz Mißhandlungen und Folter setzte er nach seiner Haftentlassung den antifaschistischen Widerstandskampf illegal fort. Nach einer erneuten Verhaftung am 17. Dezember 1934 wurde er im Januar 1936 zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Kerkerhaft verschleppten ihn die Faschisten in das Konzentrationslager (KZ) Sachsenhausen. Während des Todesmarsches zur Räumung des Lagers wurde er am 2. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit.

Nach der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus baute Willy Sägebrecht die KPD wieder mit auf und wurde später deren Bezirksvorsitzender Provinz Brandenburg. Ab April 1946 waren er und Friedrich Ebert als Landesvorsitzende der KPD bzw. der SPD in Brandenburg gleichberechtigte Landesvorsitzende der SED im Lande Brandenburg. Ab 1952 übte Sägebrecht verschiedene staatliche und gesellschaftliche Funktionen an zentraler Stelle aus. So arbeitete er seit 1954 in der Kasernierten Volkspolizei, aus der später die Nationale Volksarmee (NVA) hervor ging. Im Jahr 1957 übernahm er als Oberst die Leitung der Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee der DDR und war zuständig für eine Abteilung der Politverwaltung der NVA. Im Jahr 1959 mußte er offiziell aus gesundheitlichen Gründen von all seinen Ämtern zurücktreten.

Willy Sägebrecht starb am 08. April 1981 nach schwerer Krankheit in Berlin. Seinen Namen trug unter anderem die heutige Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam.

Quellen

  • „Besonders jetzt tu deine Pflicht!“ – Kurze biografische Darstellungen über antifaschistische Widerstandskämpfer, die in der Stadt und im Kreis Potsdam lebten und wirkten; Herausgeber: Kreiskomitee Potsdam der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR, 1988; S. 79
  • wikipedia
  • „Deutsche Kommunisten - Biographisches Handbuch, 1918 bis 1945“; Hermann Weber und Andreas Herbst; Karl Dietz Verlag Berlin; 2004; ISBN 3-320-02044-7; S. 642
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von PotsdamWiki. Durch die Nutzung von PotsdamWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.