Domstraße 10

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Die Villa Domstraße 10, im Potsdamer Stadtteil Babelsberg (früher Neubabelsberg), wurde 1898 durch den Architekten Emanuel Heimann (1855-1910) als zweigeschossige Sommervilla erbaut. Dieser hatte seine eigene Villa in der Virchowstraße 45 (Villa Heimann) als Vorbild für den Bau gewählt - wahrscheinlich gab es keinen Bauherren und sie sollte "schlüsselfertig" übergeben werden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Bau zweimal erweitert. Der Eigentümer versuchte, unter dem Einfluss der Landhausbewegung, das Gebäude zum Garten hin zu öffnen. So sind auch die unterschiedlichen Höhenniveaus der Räume zu erklären; der Altbau ist unterkellert, aber von der Küche gelang man ebenerdig in den Garten. Die Vermischung der Bauformen "klassische Villa" und Landhaus ist einmalig in Neubabelsberg.

Ursprünglich war das Grundstück wesentlich größer. Es wurde im Laufe der Zeit in mehrere Parzellen unterteilt. Unter anderem gehörte auch das Grundstück der Domstraße 4 zur einstigen Liegenschaft.

Im Jahr 1925 zog Otto Liebknecht mit seiner Frau Elsa in das Haus ein. Der Bruder von Theodor und Karl Liebknecht war der einzige Sohn des Sozialisten Wilhelm Liebknecht, der nicht politisch tätig wurde. Der Chemiker war für die rheinische Industrie tätig, besaß 58 Patente und gilt als einer der Erfinder des Waschmittels „Persil“.

Während der Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges war die Villa beschlagnahmt und befand sich bis 1954/56 im Sperrgebiet der sowjetischen Streitkräfte. Später diente sie als Lehrlingswohnheim. Heute (2017) wird die Villa wieder privat bewohnt. Die neuen Eigentümer haben das Gebäude aufwendig sanieren lassen.

Quellen

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