Heilandskirche am Port von Sacrow

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Die Vorderseite der Heilandskirche, im Sommer 2006
Blick zur Orgel (2022)
Klangbeispiel: J. S. Bach: Contrapunctus III aus „Die Kunst der Fuge“

Die Heilandskirche am Port von Sacrow, so die offizielle Bezeichnung (sonst nur Heilandskirche oder Sacrower Kirche genannt), befindet sich in Potsdam-Sacrow, im Park von Schloss Sacrow – an dem, dem Park Glienicke gegenüber liegenden Jungfernsee-Ufer und in Sichtweite der Glienicker Brücke.

Geschichte

Das aufgrund seiner Lage – eine in den Jungfernsee ragenden Landspitze, der Hafen von Sacrow (auch „Port von Sacrow“ genannt) – sowie seinem Aussehen – mit seinem frei stehendem Turm und einem Säulengang einer frühchristlichen Basilika ähnelnde – vereinfacht „Heilandskirche“ genannte Gebäude, wurde im Jahr 1844 im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. und mithilfe von Ludwig Persius gebaut. Dabei wurde die Kirche nach italienischem Vorbild mit einem frei stehenden Glockenturm (lateinisch „Campanile“) errichtet. Kirche und Glockenturm wurden mit blau-glasierten Kacheln verziert. Wie die Friedenskirche im Park Sanssouci, geht auch diese Kirche auf Skizzen von Friedrich Wilhelm IV. zurück, der in diesem Zusammenhang auch „Romantiker auf dem Thron“ genannt wurde.

Im Sommer 1897 richteten die Physiker Adolf Slaby und Georg von Arco am Glockenturm eine Antenne ein. Mit ihr wurden zwischen dem 24 Meter hohen Turm und der kaiserlichen Matrosenstation Kongsnaes – auf der anderen Seite des Jungfernsees – Funksignale gesendet. Diese Versuche zur drahtlosen Telegrafie hatten große Bedeutung für den militärischen und zivilen Funkverkehr und waren außerdem wichtig für den späteren Rundfunk.

Zu Zeiten des Kalten Krieges durften nur Grenzpatrouillen der DDR das Gebiet der Kirche betreten. Da das Gebäude zu dieser Zeit nicht genutzt wurde, verfiel es zusehends. Mitte der 1980er Jahre wirkte die DDR-Denkmalpflege mithilfe von Spenden des West-Berliner Senats und der Zeitung „Tagesspiegel“ dem Verfall durch die notwendigsten Maßnahmen entgegen. Kirche und Gemeinde blieben jedoch weiterhin durch die Berliner Mauer getrennt. Zu Weihnachten 1989 fand die erste deutsch-deutsche Andacht in der Kirche statt. Spuren von Vandalismus waren noch im Innenraum zu sehen. Nach der Wende wurde die Kirche nach Vorgaben der Baudenkmalpflege restauriert. Seitdem finden in der Kirche wieder Gottesdienste, Konzerte und kirchliche Trauungen statt. Die Orgel der Orgelwerkstatt Wegscheider wurde 2009 eingeweiht. Sie verfügt über 17 Register auf zwei Manualen und Pedal. [1]

Weitere Bilder

Weblinks

Quellen

  1. Informationen zur Orgel auf Organ index, abgerufen am 25. Oktober 2023
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