Hotel Zum Einsiedler

Das Hotel „Zum Einsiedler“ stand in der Innenstadt von Potsdam in der Schloßstraße 8, direkt an der Ecke zur Hohewegstraße. Das Gebäude wurde am 14. April 1945, in der Nacht von Potsdam, zerstört.
Geschichte
Das Gebäude wurde im Jahr 1724 erbaut. Friedrich Wilhelm I. schenkte das Haus zwei Jahre später - einschließlich Nebengebäuden und einer Brau- und Schankgerechtigkeit - dem Kapitän (Hauptmann) Gottfried Emanuel von Einsiedel. Dieser ließ das Haus zu einem Hotel umbauen. An der Fassade ließ Einsiedel das Wappen der Familie Einsiedel und Rochow (seine Ehefrau) anbringen.
Ab dem Jahr 1760 war der Gasthof im Besitz von Johann Peter Benkert. Es besaß Zimmer mit Bädern und galt als das älteste Hotel in Potsdam. Der Bildhauer entwarf für den Gasthof ein Hauszeichen „Diogenes in der Tonne" (Lindenholz, farblich gefasst, Höhe 200cm; Breite: 180 cm; Tiefe: 30 cm Skulptur), das heute im Potsdam Museum inventarisiert ist. Es zeigt Alexander den Große, der den Philosophen Diogenes von Sinope aufsucht. Nach einer Anekdote, die Plutarch überliefert, hatte Diogenes einen Wunsch frei. Er antwortete lapidar: „Geh mir ein wenig aus der Sonne.“ Das Hauszeichen bekrönt die Szenerie mit einem preußischen Adler. Zudem benannte Benkert das Haus nach dessen Vorbesitzer „Zum Einsiedler".
Im Jahre 1842 erhielt das Haus eine Modernisierung. Dabei wurde die Fassade im klassizistischem Stil umgestaltet. Mit den Gründerjahren - ab 1870 - begann der Aufschwung. Das Haus wurde Grand-Hotel und der Adel sowie das gehobene Bürgertum wurden zu Stammgästen. Daher wurde das Hotel in den Jahren 1880 und 1881 ausgebaut. Der Grieben aus dem Jahr 1938 vermerkte: 18 Zimmer in den Preiskategorien von 3,50 bis 7,50 Mark, mit Zentralheizung und einer Autohalle.
Der Neubau des Gebäudes „Zum Einsiedler“ (auch „Haus Einsiedel“) in der Schlossstraße 7/ Friedrich-Ebert-Straße 124/125 wurde von der Bürgerstadt AG entwickelt und 2023 fertiggestellt. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Dietz Joppien. Dabei wurde die historische Kubatur des Vorgängerbaus sowie der markante Dreiecksgiebel, der auf die frühere Bezeichnung „Diogenes in der Tonne“ verweist, in zeitgemäßer Form aufgenommen. Das Ensemble umfasst 15 Wohnungen sowie eine Gewerbeeinheit.
Seit Juni 2023 ist die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) Eigentümerin des Gebäudes. Im Erdgeschoss befindet sich die MBS-Filiale „Stadtmitte“, die zuvor am Staudenhof ansässig war und im Zusammenhang mit dessen geplanter Beseitigung dorthin verlegt wurde.
Weitere Bilder
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Das Hotel „Zum Einsiedler“ mit Steuben-Denkmal um 1940
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Das Hotel mit Schloßstraße, 1940
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Fassadenansicht vom Neubau des Hauses Einsiedel
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Richtfest am 02.09.2021
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Blick vom Haus Einsiedel, März 2022
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März 2022
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Haus Einsiedel im September 2023
Quellen
- „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“; Verlag für Berlin-Brandenburg; 2010; ISBN 978-3-942476-03-4
- Grieben – Ausgabe 10/1938
- „Die Hohenzollern und ihr Werk – Fünfhundert Jahre vaterländische Geschichte“; Autor: Otto Hintze, Verlag Paul Parey Berlin, 2. Auflage, 1915
- Hauszeichen auf der Webseite des Potsdam Museums
- Neubau durch die Architekten Bürgerstadt AG > Projektbeschreibung auf deren Webseite