Städtischer Schlachthof

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Städtischer Schlachthof, 1919

Der Städtische Schlachthof von Potsdam befand sich in der Innenstadt, in der Leipziger Straße 3. Das Gelände gehört zum Entwicklungsgebiet Nördliche Speicherstadt. Der Schlachthof war bis zum Jahr 1990 in Betrieb und wurde nach der Schließung komplett abgerissen.

Geschichte

Nachdem der ursprüngliche Schlachthof in der Burgstraße 28 (heute zwischen dem Sportplatz und dem Haus Nummer 30) aus dem Jahre 1747 und die vielen Privatschlächtereien nicht mehr den hygienischen Anforderungen entsprach, baute die Stadt ab 1895 einen neuen Schlachthof in der Leipziger Straße. Nach der Inbetriebnahme des Schlachthofes durften Großtiere in Potsdam nur noch dort geschlachtet werden.

Der Betrieb bestand im wesentlichen aus drei Hauptgebäuden: der Schlachthalle für Groß- und Kleintiere (westliche Halle), der Schlachthalle für Schweine (östliche Halle) und dem zwischen beiden Hallen gelegenen Kühl- und Kesselhaus. Darüber hinaus gab es eine Abdeckerei und eine Schlächterei für Pferde.

Ein Ausbau des Betriebes wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl konnte durch den Zweiten Weltkrieg nicht mehr realisiert werden. In der Nacht von Potsdam, der Bombardierung Potsdams am 14. April 1945, wurde der Schlachthof schwer beschädigt und es starben 18 Personen. Weitere Schäden entstanden durch die Sprengung der Eisenbahnbrücke durch die Wehrmacht sowie durch Artilleriebeschuß. Bereits im März 1946 erfolgten die ersten Schlachtungen in einem Teil des Schlachthofes. Durch Reparatur, Erweiterung und Neubau konnte der Schlachthof nach und nach den Fleischbedarf der Bevölkerung decken.

Der Schlachthof war bis zum Jahr 1990 in Betrieb und wurde nach seiner Schließung komplett abgerissen. Auf dem Gelände sollen Wohnungen und Dienstleistungseinrichtungen entstehen.

Quelle

  • Wider das faulende Fleisch - onlineArtikel der PNN vom 22. Oktober 2016
  • „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.
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