Laubenganghäuser

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Laubenganghäuser sind eine besondere Bauform im Wohnungsbau, bei der mehrere Wohnungen auf einer Etage über einen offenen, überdachten Gang (Laubengang) erschlossen werden. Diese Gänge verlaufen meist an der Nordseite des Gebäudes, um die Wohnräume auf der Südseite nicht zu verschatten und für gute Durchlüftung zu sorgen.


Die Laubenganghäuser in Potsdam sind denkmalgeschützt, weil sie als herausragende Beispiele für das Anknüpfen an die Klassische Moderne nach 1945 in Ostdeutschland gelten und einen erheblichen baugeschichtlichen Wert besitzen. Sie sind die letzten ihrer Art in Brandenburg, die sich auf die Ideen von Hans Scharoun beziehen, insbesondere auf das Konzept der „Wohnzelle“, das nach dem Krieg für eine neue, aufgelockerte Wohnbebauung entwickelt wurde. Die Architektur der Häuser, mit versetzt angeordneten Treppenhäusern, Glassteinfassaden und den charakteristischen Laubengängen, hebt sie deutlich von anderen Zweckbauten der Nachkriegszeit ab.

Zudem repräsentieren die Laubenganghäuser eine sehr kurze Phase in der DDR, in der Architekten noch relativ frei von ideologischen Zwängen bauen konnten, bevor sich der sozialistische Baustil durchsetzte. Im Potsdamer Stadtbild ist die Epoche der Klassischen Moderne ohnehin selten vertreten, weshalb die Häuser auch als wertvolles Stück Baugeschichte mitten im preußischen Welterbe betrachtet werden. Ihr Denkmalstatus schützt somit ein seltenes und bedeutendes Zeugnis der frühen Nachkriegsmoderne in der DDR.

Laubenganghäuser in der Innenstadt

Gutenbergstraße 107

Laubenganghäuser im Park Babelsberg

Der Denkmalbestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wurde um ein Gebäudeensemble der frühen Nachkriegsmoderne erweitert: Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum hat die im Park Babelsberg gelegenen, zwischen 1949 und 1950 errichteten Internate der ehemaligen Richterschule der DDR aufgrund ihrer geschichtlichen, baugeschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen.

Quellen

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