Laubenganghäuser

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Laubenganghäuser sind eine besondere Bauform im Wohnungsbau, bei der mehrere Wohnungen auf einer Etage über einen offenen, überdachten Gang (Laubengang) erschlossen werden. Diese Gänge verlaufen meist an der Nordseite des Gebäudes, um die Wohnräume auf der Südseite nicht zu verschatten und für gute Durchlüftung zu sorgen.

Denkmalstatus für Laubenganghäuser im Park Babelsberg

Der Denkmalbestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) wurde um ein bemerkenswertes Gebäudeensemble der frühen Nachkriegsmoderne erweitert:

Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum hat die zwischen 1949 und 1950 errichteten Internatsgebäude der ehemaligen Richterschule der DDR im Park Babelsberg in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen – aufgrund ihrer geschichtlichen, baugeschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Bedeutung.

Die als Laubenganghäuser errichteten Internate sind die letzten ihrer Art in Brandenburg, die sich auf die Ideen von Hans Scharoun beziehen – insbesondere auf sein Konzept der „Wohnzelle“, das nach dem Zweiten Weltkrieg als Leitbild für eine aufgelockerte, sozial orientierte Wohnbebauung diente.

Die Architektur der Häuser unterschied sich deutlich von anderen Zweckbauten der unmittelbaren Nachkriegszeit: Charakteristisch sind die versetzt angeordneten Treppenhäuser, Fassaden mit Glasbaustein und die namensgebenden Laubengänge, die auch die Kommunikation fördern sollten.

Die Häuser stehen für eine sehr kurze Phase in der frühen DDR, in der Architekten noch relativ frei von politischen Vorgaben entwerfen konnten. Der Laubengang war ein Gestaltungselement der Bauhaus-Moderne. Diese wurde durch den "sozialistischen Klassizismus" mit seinem einheitlichen Repräsentationsstil abgelöst.

Im Potsdamer Stadtbild ist die Epoche der Klassischen Moderne ohnehin nur punktuell vertreten. Umso bedeutender ist der Denkmalstatus dieser Internate: Er bewahrt ein seltenes architektonisches Zeugnis der frühen Nachkriegsmoderne in der DDR – ein Stück Baugeschichte, das sich mitten im preußischen Welterbe behauptet.

Weitere Bilder


Laubenganghäuser in der Innenstadt

Ein typisches Merkmal vieler Potsdamer Bürgerhäuser ist der rückwärtige oder seitliche Laubengang (auch Altan genannt) im Obergeschoß. Diese Bauform findet sich sowohl bei Massivbauten als auch bei Fachwerkhäusern.

Während der Zweiten Barocken Stadterweiterung erhielten die Hausbesitzer königliche Beihilfe für straßenseitige Neubauten. Für Nebenbauten, wie Stallungen oder Werkstätten im Hof wurden solche Zuschüsse in der Regel nicht gewährt. Da die verfügbaren Hofflächen in Potsdam nicht sehr groß waren, musste auf engem Raum zusätzlicher Platz für wirtschaftliche Zwecke geschaffen werden „ etwa für Werkstätten, Lagerräume oder Ställe.

Einige dieser Laubengänge an Hofgebäuden sind bis heute erhalten, unter anderem in:

Bekannt sind ehemalige Laubengänge in der Dortustraße 60 und 71 (ehemals Waisenstraße 60 und 71), Gutenbergstraße 116 (ehemals Junkerstraße 81), Breitestraße 36, Am Alten Markt 8, Mittelstraße 37.

Auch in der jüngeren Baugeschichte sind Laubenganghäuser gebaut worden.

Quellen

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