Kellertor

Aus PotsdamWiki

Das Kellertor mit Zollhaus, um 1910
Das rekonstruierte Kellertor mit dem wieder freigelegten Stadtkanal


Das Kellertor in der Innenstadt von Potsdam markiert den östlichen Zufluß Stadtkanals. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe der Straßen Am Kanal und Große Fischerstraße.

Das Tor gehörte zur Stadtbefestigung des Jahres 1722 (siehe Stadterweiterung) und diente hauptsächlich der Kontrolle des Warenverkehrs von der Havel in die Stadt. Dazu war das Tor auf der altstädtischen Südseite mit einem Zollhaus nebst Torpfeiler versehen, auf der neustädtischen Nordseite stand der korrespondierende Torpfeiler. Über den Kanal wurden viele Waren in die Stadt eingeführt, die am Kellertor geschätzt und mit der örtlichen Akzise (kommunale Mehrwertsteuer) belegt wurden. Das Haus diente auf der wasserseitigen Hälfte dem Torschreiber und auf der Südseite einer vierköpfigen Militärwache.

Der Name rührt von der früheren Bezeichnung "Kellerstraße" für die heutige Heilig-Geist-Straße her, die zum kurfürstlichen Weinkeller führte, der sich in unmittelbarer Nähe (in der Großen Fischerstraße unweit der Heilig-Geist-Kirche) befand. Der auch Amtsweinhaus genannte Weinkeller wurde zur Regierungszeit König Friedrich-Wilhelm I. für die Errichtung der Heilig-Geist-Kirche abgerissen.

Die Stadt Potsdam hatte die Nutzung des Tores im Ersten Weltkrieg aufgegeben und den Bau verpachtet. Das Kellertor wurde bei den Kämpfen des Zweiten Weltkrieges von sowjetischer Artillerie getroffen und die Ruine 1960 abgebrochen. 2015/16 wurden Stadttor und Toranlage auf den historischen Fundamenten als Wohnhaus unter Begleitung der Denkmalpflege wieder aufgebaut.

Nach dem Kellertor wurde auch die nahe gelegene Kellertorbrücke benannt.

Quellen

  • „1000 Jahre Potsdam, Blätter aus der Stadtgeschichte, Teil I“; Herausgeber: Rat der Stadt Potsdam; 1987; FG 010/001/88
  • „Potsdam-Lexikon, Stadtgeschichte von A bis Z“, Götzmann, Jutta; Wernicke, Thomas; Winkler, Kurt (Hrsg.); Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin, 2010, S. 219f; ISBN 978-3-942476-03-4.
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von PotsdamWiki. Durch die Nutzung von PotsdamWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.