Hauptpost Potsdam

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Die Hauptpost, im Herbst 2007

Die Potsdamer Hauptpost steht in der Innenstadt, in der Straße Am Kanal Nummer 16-18 – an der Südost-Seite des Platzes der Einheit und neben dem Haus, an dessen Stelle einst die ehemalige Alte Synagoge stand. Im Rücken der Post befindet sich das Französische Quartier. Früher wurde das denkmalgeschützte Gebäude auch „Neue Post“ genannt, im Gegensatz zur Alten Post, die auf der gegenüberliegenden Platzseite stand.

Geschichte

Das erste Postgebäude – die Alte Post – wurde in den Jahren von 1783 bis 1784 auf der gegenüberliegenden Seite vom späteren Platz der Einheit in der Friedrich-Ebert-Straße erbaut.

Der ehemalige Gasthof „Hotel de Prusse", Am Kanal 17-18, diente für 61 Jahre als Königliches Posthaus. Aufnahme um 1890

Schon wenige Jahre spä­ter war das Post­haus zu klein gewor­den, um dem wachsenden Postver­kehr und der gestiegenen Bevölkerungszahl gerecht zu wer­den. Die Preußische Postverwaltung kaufte 1828 gegenüber der bisherigen Post Am Kanal 18 den ehemaligen Gasthof „Hotel de Prusse" für 27 ooo Taler von Kammermusiker und Gasthofbesitzer Friedrich Karl Töpfer. Nach notwendigen Ausbauarbeiten, die unter Aufsicht des Regierungsbauinspektors Scharmm - ein Schüler Schinkels - erfolgten, konnte am 1. Juli 1829 das neue Posthaus in Betrieb genommen werden. Durch den wachsenden Geschäftsbetrieb und die Hinzunahme der Telegrafenstation wurden mehrfache Um- und Erweiterungsbauten erforderlich. Nach und nach mussten die Dienstwohnungen gewerblichen Zwecken weichen.

Das neu errichtete Postgebäude um 1900 auf einer kolorierten Tuschzeichnung eines unbekannten Künstlers.

Im Jahr 1894 begann der Bau der „Neuen Post“. Diese wurde am 10. März 1900 durch Kaiser Wilhelm II. persönlich eingeweiht und galt in der Verwaltungsstruktur als Oberpostdirektion. Der im neobarocken Stil errichtete dreigeschossige Gebäudekomplex nut großem Innenhof besaß Seitentürme und eine Kuppel, sowie einen klassischen Säulenportikus, der den Haupteingang krönte. Im Jahr 1936 jedoch wurden die Kuppel und die Türme zurückgebaut.

Besondere Schwierigkeiten und Kosten hatte man durch den sumpfigen Untergrund des Wilhelmplatzes mit den Gründungsarbeiten bei dem 6.883 qm umfassenden Bau gehabt. Unter Verwendung von Dampframmen wurden Pfähle von 9 bis 12 m Länge in den Baugrund getrieben und in Höhe des niedrigsten Wasserstandes abgeschnitten. Mit einer 1,50 m starken Betonplatte wurde die Grundlage für den Bau geschaffen.

In der Reichsprogromnacht im November 1938 war auch die benachbarte Potsdamer Synagoge den Anschlägen ausgesetzt. Die Synagoge, die aus Rücksicht auf das angrenzende Postgebäude dem Feuer entgangen war, musste 1939 an die Deutsche Reichspost verkauft werden. In der ehemlaigen Synagoge brachte man den Hörsaal der Reichspostverwaltung unter.

Bei der Bombardierung in der Nacht von Potsdam, am 14. April 1945, wurde der gesamte Komplex stark beschädigt. In den 1950er Jahren wurde das Gebäude als Hauptpost wiedererrichtet.

Quellen

Siehe auch

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